US-Schluss: Schwach – Bernanke-Aussagen schüren Konjunktursorgen

Die US-Notenbank sei gegebenenfalls zu einer weiteren geldpolitischen Stützung der Konjunktur bereit. Anleger zeigten sich in der Folge risikoscheuer und flüchteten in US-Dollar und Anleihen, die als «sichere Häfen» gelten. Positive Impulse aus den überzeugenden Quartalszahlen von Morgan Stanley und Apple zeigten kaum noch Einfluss.


Der Dow Jones Industrial verlor 1,07 Prozent auf 10.120,53 Punkte, nachdem er unmittelbar vor der Rede mit knapp 10.250 Punkten noch leicht im Plus gelegen hatte. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,28 Prozent auf 1.069,59 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq rutschte der Composite-Index um 1,58 Prozent ab auf 2.187,33 Punkte. Der Nasdaq-100-Index sackte um 1,27 Prozent ab auf 1.817,30 Punkte.


Im Bankensektor überraschten Morgan Stanley und Wells Fargo mit positiven Quartalszahlen. Michael Holland, Gründer und Chairman des Investmenthauses Holland & Co, attestierte Morgan Stanley «beeindruckende Ergebnisse». Entscheidend seien die Erträge, die die Gesundheit des Geschäfts insgesamt belegten. Bei Wells Fargo lobte Holland die ungeachtet schwieriger Bedingungen gute Entwicklung, nachdem der ehemalige Chef Richard Kovacevich ein schweres Erbe hinterlassen habe. Aktien von Morgan Stanley sprangen um 6,26 Prozent auf 26,80 US-Dollar an, Wells Fargo verteuerten sich um 0,58 Prozent auf 26,06 Dollar.


Anderen Branchenkollegen half dies jedoch nur wenig. So rutschten Papiere von JPMorgan als schwächster Dow-Titel um 3,05 Prozent auf 38,42 Dollar ab, dicht gefolgt von Anteilen der Bank of America mit minus 2,98 Prozent auf 13,36 Dollar. Bereits am Vortag für enttäuschte Umsatzerwartungen abgestrafte Papiere von Johnson & Johnson verloren weitere 2,49 Prozent auf 57,12 Dollar.


Apple-Aktien verzeichneten indes nach Zahlen einen zwischenzeitlich allerdings noch deutlicheren Zuwachs von 0,86 Prozent auf 254,24 Dollar. Apple-Chef Steve Jobs sprach von einem «phänomenalen Quartal, dass unsere Erwartungen rundum übertroffen hat». Merrill Lynch, Citigroup und JPMorgan schraubten ihre Kursziele für den Konzern aus Cupertino teils deutlich nach oben. Der Computer- und Smartphonehersteller gehe mit Vollgas in die Hochsaison, schrieben die Citigroup-Experten. Nach einem erneut stärker als erwartet ausgefallenen Quartal rechnen sie nun mit höheren Verkaufszahlen von iPhones sowie iPads.


Im Gegensatz zu Apple kommt Yahoo nur mühsam vom Fleck. Der Internet-Pionier legte wegen schwächelnder Werbeeinnahmen im zweiten Quartal nur wenig zu. An der Börse wurde dies mit einem Abschlag von 8,49 Prozent auf 13,91 Dollar quittiert.


Coca-Cola hielten mit plus 1,58 Prozent auf 54,08 Dollar die Dow-Spitze. Der Softdrink-Hersteller hatte im zweiten Quartal mehr von seiner koffeinhaltigen Brause verkaufen und auch mehr verdienen können als im Vorjahr. Der Getränkeabsatz sei weltweit gestiegen, teilte Coca-Cola mit. Dabei habe der Konzern auch von den gross angelegten Werbekampagnen rund um die Fussball-Weltmeisterschaft profitieren können. Überschuss und Umsatz verbesserten sich. Bereits am Dienstag hatte Coca-Cola-Rivale PepsiCo ein kräftiges Umsatzplus ausweisen können (awp/mc/ps/30)

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