US-Schluss: Schwach – Finanztitel und Preise belasten

Der Leitindex Dow Jones (DJIA) verlor 1,14 Prozent auf 11.348,55 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,93 Prozent auf 1.266,70 Zähler. An der NASDAQ gab der Composite-Index um 1,35 Prozent auf 2.284,4 Punkte nach. Der NASDAQ 100 verlor 1,24 Prozent auf 1.908,76 Punkte.


Die Erzeugerpreise für Juli waren mit einem Plus von 1,2 Prozent zum Vormonat stärker als erwartet gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich erhöhte sich das Preisniveau um 9,8 Prozent. Die Erzeugerpreise beeinflussen die allgemeine Teuerung zwar nicht direkt, schlagen aber erfahrungsgemäss mit einiger Verzögerung zumindest teilweise auf die Verbraucherpreise durch. Die Zahl der Baugenehmigungen und Baubeginne im Juli sank überdies moderater als erwartet.


Finanztitel standen nach den teils massiven Vortagesverlusten erneut im Fokus. Lehman Brothers brachen um 13,04 Prozent auf 13,07 Dollar ein. Angesichts neuer drohender Milliardenverluste stellt die US-Investmentbank Medienberichten zufolge Konzernteile zum Verkauf. Die Bank hole gerade Angebote für eine komplette oder teilweise Abgabe ihrer Vermögensverwaltung ein, berichteten mehrere US-Zeitungen am Dienstag übereinstimmend. Die viertgrösste US-Investmentbank benötige dringend frisches Kapital und sei bei der Suche nach neuen Investoren bislang erfolglos geblieben. Titel des Finanzkonzerns JPMorgan büssten 3,16 Prozent auf 35,58 Dollar, die des Versicheres American International Group gaben sogar 5,93 Prozent auf 20,32 Dollar ab und lagen damit am Ende des Dow Jones. Auch American Express gehörten mit minus 3,32 Prozent auf 36,73 Dollar zu den Verlierern. Bank of America verloren 4,16 Prozent auf 28,08 Dollar.


Aus dem amerikanischen Einzelhandel kamen enttäuschende Quartalszahlen. Die Aktien von Home Depot gaben nach vorbörslichen Kursgewinnen 3,71 Prozent auf 25,96 Dollar ab. Die Krise am US-Immobilienmarkt hatte die Baumarktkette auch im zweiten Quartal schwer belastet. Ein Händler verwies zudem auf den enttäuschenden Ausblick des Konzerns, der für 2008 beim Gewinn je Aktie mit einem Rückgang von etwa 24 Prozent rechnet.


Titel von Staples fielen um 4,19 Prozent auf 23,55 Dollar. Der Büroartikelhändler warnte vor einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal. Wegen der verschärften Marktbedingungen dürfte der Gewinn je Aktie im zweiten Quartal um 15 Prozent zurückgehen, der Umsatz soll lediglich um drei Prozent höher ausfallen als im Vorjahr. Ursprünglich hatte Staples noch mit einem stagnierenden Gewinn von 0,25 Dollar je Aktie gerechnet. Dies war auch von Analysten so erwartet worden, die zudem mit mehr Umsatzwachstum kalkuliert hatten.


Von einem Firmenkauf hatten zunächst die Aktien von General Dynamics profitiert, zum Handelsende gingen sie mit 0,27 Prozent auf 91,99 Prozent ins Minus. Der US-Rüstungskonzern und Flugzeugbauer kauft die Wartungsfirma Jet Aviation. Der Preis für den Schweizer Luftfahrt-Dienstleister liegt bei rund 2,25 Milliarden Dollar.


Mit dem wieder gestiegenen Ölpreis gehörten Öltitel zu den wenigen Gewinnern im Dow Jones. Titel von Exxon Mobil kletterten mit plus 1,86 Prozent auf 77,95 Dollar an die Spitze des Dow Jones. Auch die Aktien des Konkurrenten Chevron zählten im Index mit plus 1,82 Prozent auf 84,71 Dollar zu den wenigen Aktien mit Kursgewinnen. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im September 114,60 Dollar. Das waren 1,71 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps/01)

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