US-Schluss: Schwach – Häusermarktbotschaften verhindern Erholung

So war die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im November Angaben einer Maklervereinigung zufolge überraschend deutlich um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Der grösste US-Immobilienfinanzierer Countrywide Financial musste Gerüchte über einen bevorstehenden Antrag auf Gläubigerschutz dementieren. Das Bauunternehmen KB Home schliesslich hatte im vierten Quartal wegen Abschreibungen seinen Nettoverlust ausgeweitet.


Der Dow Jones fiel um 1,86 Prozent auf 12.589,07 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,82 Prozent auf 1.390,18 Zähler. An der NASDAQ sank der Composite Index um 2,36 Prozent auf 2.440,51 Punkte. Der NASDAQ 100 verlor 2,41 Prozent auf 1.910,33 Zähler.


Countrywide brachen um 28,40 Prozent auf 5,47 Dollar ein. Neben den Gerüchten um finanzielle Probleme wurden die Papiere auch von einem Pressebericht belastet, dem zufolge das Unternehmen im Zusammenhang mit der Pleite eines anderen Unternehmens Dokumente gefälscht haben soll. Zudem ist Lehman Brothers zufolge eine Rückkehr von Countrywide zu früheren Gewinngrössen unwahrscheinlich.


KB Home verloren 9,20 Prozent auf 16,78 Dollar. Das Unternehmen hatte im vierten Quartal einen Verlust von 9,99 Dollar je Aktie erlitten. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das Minus noch bei vergleichsweise moderaten 64 Cent gelegen.


Anleger seien angesichts der Flut an schlechten Nachrichten in als defensiv empfundene Titel wie Pharma, Gesundheit oder Ernährung geflüchtet, sagten Marktteilnehmer. So legten Merck & Co. als bester Wert im Dow Jones um 3,00 Prozent auf 59,66 US-Dollar zu. Altria Group kletterten dahinter um 1,41 Prozent auf 78,32 Dollar. Pfizer gewannen 1,03 Prozent auf 23,47 Dollar.


Finanztitel gehörten hingegen zu den schwächsten Werten im weltweit bekanntesten Index. So verloren JPMorgan 3,97 Prozent auf 39,70 Dollar. Citigroup gaben 3,96 Prozent auf 27,14 Dollar ab. American Express rutschten um 2,86 Prozent auf 47,95 Dollar ab.


Bear Stearns gaben nach einem festen Start um 6,66 Prozent auf 71,17 Dollar ab. Der umstrittene Chef des Unternehmens, James Cayne, gibt laut US-Medien sein Amt auf. Er wolle aber Vorsitzender des Verwaltungsrats bleiben. Nachfolger an der Spitze der Bank solle der Bear-Stearns-Topmanager Alan Schwartz werden, hiess es am Dienstag übereinstimmend in amerikanischen Zeitungen.


Alcoa fielen mit einem Abschlag von 6,37 Prozent auf 31,00 Dollar wie schon am Vortag ans Ende des Dow Jones. Der Alumiumhersteller wird am Mittwoch traditionell die Quartalsberichtssaison in den USA eröffnen.


Im NASDAQ 100 kletterten Starbucks mit einem Aufschlag von 8,05 Prozent auf 19,86 Dollar an die Indexspitze. Die Kaffeehaus-Kette wird künftig wieder von Unternehmensgründer Howard Schultz geführt. Der bisherige Konzernchef Jim Donald verlässt das Unternehmen. In den USA sollen zudem schlecht laufende Läden geschlossen werden und weniger neue Geschäfte eröffnen als bislang geplant. Die Bank of America stufte das Papier der Kaffeehaus-Kette angesichts der neuen Entwicklung auf «Neutral» hoch. (awp/mc/ab)

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