US-Schluss: Schwach – Zinssenkung hält Kursrutsch auf

Allerdings war Händlern zufolge nur wenig Optimismus am Markt zu spüren. Die Fed hatte den Leitzins um 75 Basispunkte auf 3,50 Prozent gesenkt. Für eine nachhaltige Erholung brauche aber es positive Konjunkturdaten und gute Unternehmensberichte, sagte ein Börsianer. Nach Börsenschluss legt neben Apple , auch Texas Instruments Zahlen für das vierte Quartal vor. Im Laufe der Woche folgen weitere Unternehmensberichte.


Der Leitindex Dow Jones gab um 1,06 Prozent auf 11.971,19 Punkte nach. Zu Handelsbeginn war er zeitweise bis auf 11.634 Punkte gefallen. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,11 Prozent auf 1.310,51 Zähler. Der NASDAQ Composite büsste 2,04 Prozent auf 2.292,27 Punkte ein. Der NASDAQ 100 fiel um 2,63 Prozent auf 1.795,61 Zähler.


Die zuletzt arg gebeutelten Finanzwerte legten deutlich zu. Nach Einschätzung von Händlern wog die Zinssenkung der US-Notenbank die schwachen Zahlen von Wachovia und der Bank of America auf. Nach anfänglichen Kursverlusten stiegen Bank of America trotz der Ankündigung milliardenschwerer Abschreibungen um 3,95 Prozent auf 37,39 Dollar. Wachovia gewannen 3,60 Prozent auf 31,91 Dollar.


Titel von Investmentbanken waren ebenfalls gefragt. Allen voran stiegen Morgan Stanley um 7,58 Prozent auf 48,53 Dollar, Bear Stearns Companies gewannen 7,53 Prozent auf 77,84 Dollar. Lehman Brothers Holdings legten 3,15 Prozent auf 54,93 Dollar zu und Merrill Lynch verteuerten sich um 4,78 Prozent auf 54,35 Dollar.


Die zuletzt schwach gelaufenen Ambac-Aktien sprangen trotz eines Verlusts von 3,26 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal um 28,55 Prozent auf 7,97 Dollar hoch. Händler verwiesen auf die Nachricht, dass die Regulierungsbehörde des Staats New York eingreifen will, um die Stabilität im Markt für Kreditversicherungen wieder herzustellen. Sie ist sowohl für Ambac als auch für dessen Konkurrenten MBIA verantwortlich. Dessen Titel schossen noch deutlicher um 46,55 Prozent auf 12,53 Dollar in die Höhe.


Aktien aus dem Einzelhandel waren nach einer positiven Bernstein-Studie gefragt. Home Depot stiegen um 7,31 Prozent auf 28,20 Dollar, Lowe’s Companies gewannen 10,59 Prozent auf 24,54 Dollar. Bed, Bath & Beyond legten um 8,17 Prozent auf 29,26 Dollar zu. Macy’s gewannen 5,42 Prozent auf 24,30 Dollar. Die Analysten hatten die Titel mit der Begründung auf «Outperform» angehoben, dass die Aktien trotz der anhaltenden Sorgen über eine Rezession nicht mehr weiter fallen dürften. Angesichts der günstigen Bewertung empfahlen sie die Aktien zum Kauf. Sears Holdings stiegen um 11,82 Prozent auf 99,85 Dollar, nachdem Pläne über eine Neuorganisation des Geschäfts bekannt wurden.


Unter den Technologiewerten gaben Aktien von Internet-Dienstleistern deutlich nach. Yahoo! verloren nach Berichten über Stellenstreichungen 4,43 Prozent auf 19,86 Dollar. Auch Aktien des Konkurrenten Google verloren 2,65 Prozent auf 584,37 Dollar. eBay gaben 3,88 Prozent auf 27,23 Dollar nach. Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» will sich Unternehmenschef Meg Whitman zur Ruhe setzen. Nach Einschätzung von Analysten von Lehman Brothers würde ein Weggang den Kurs der Aktie belasten. Das Online-Auktionshaus legt am morgigen Mittwoch Zahlen vor.


Nach Börsenschluss veröffentlichen auch Apple und Texas Instruments ihre Quartalsberichte. Die Titel beider Unternehmen standen zum Börsenschluss im Minus. (awp/mc/ab)

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