US-Schluss: Sehr schwach – Aussagen von Finanzminister belasten

US-Finanzminister Henry Paulson hatte am Mittwoch angekündigt, dass er die Mittel aus dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket auch zur Stützung des Verbraucherkreditmarktes verwenden will. Die ursprüngliche Absicht, den Banken notleidende mit Hypotheken verbundene Vermögenswerte abzukaufen, sei «nicht der effektivste Weg», das Geld einzusetzen, sagte er. Damit sei der ursprüngliche Plan infrage gestellt, urteilten Börsianer.


Der Dow-Jones-Index büsste 4,73 Prozent auf 8.282,66 Punkte ein. Der marktbreite S&P-500-Index brach um 5,19 Prozent auf 852,30 Zähler ein. Der NASDAQ Composite-Index verlor 5,17 Prozent auf 1.499,2 Punkte. Der NASDAQ 100 schloss mit minus 4,91 Prozent bei 1.165,38 Zählern.


Trotz des sehr schwachen Abschneidens der Börsenindizes gab es Licht und Schatten. So konnten einige Autowerte ihren Erholungskurs fortsetzen und der Einzelhandel wartete mit gemischten Zahlen auf. Titel aus der Finanzbranche gerieten aber unter starken Druck.


Citigroup waren mit minus 10,74 Prozent auf 9,64 US-Dollar der grösste Verlierer im Dow. Händler verwiesen auf die Äusserungen des US-Finanzministers Paulson zur Verwendung des Rettungspakets als Hauptbelastung für die Aktien der Bank.


Papiere von American Express standen erneut auf den Verkaufszetteln der Anleger und brachen um 10,49 auf 20,05 US-Dollar ein. Der Kreditkartenanbieter braucht einem Zeitungsbericht zufolge Milliardenhilfen von der US-Regierung. Der US-Finanzkonzern wolle staatliche Unterstützung in Höhe von rund 3,5 Milliarden Dollar (2,8 Mrd Euro) in Anspruch nehmen, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider.


Aktien von Microsoft mit minus 4,25 Prozent auf 20,30 Dollar und Verizon Wireless mit minus 2,56 Prozent auf 28,96 Dollar wurden Börsianern zufolge ebenfalls vom einem Pressebericht bewegt, konnten aber ihre zunächst moderaten Verluste im Handelsverlauf nicht mehr verteidigen. Das «Wall Street Journal» berichtet unter Berufung auf Verhandlungskreise von einer sich anbahnenden Partnerschaft zwischen dem Software-Konzern und dem Mobilfunker. Sollte alles klappen, könnte der Softwarekonzern der führende Suchanbieter auf den Verizon-Handys werden und dem Konkurrenten Google, der ebenfalls um Verizon buhlt, ein Schnippchen schlagen. Google verloren 6,57 Prozent auf 291,00 Dollar.


Autobauer wie General Motors (GM) und Ford Motor waren hingegen gefragt. Händler verwiesen auf Aussagen von Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses. Pelosi zeigte sich zuversichtlich, dass die nötigen Hilfsmassnahmen in der kommenden Woche gebilligt würden. GM sprangen um 5,48 Prozent auf 3,08 Dollar nach oben und Ford-Aktien konnten 2,22 Prozent auf 1,84 Dollar zulegen.


Best Buy litten unter der gekappten Prognose für das kommende Jahr und verloren 8,00 Prozent auf 21,97 Dollar. Aufgrund der schwachen Nachfrage hatte der Elektronik-Einzelhändler den Ausblick für 2009 gesenkt. Erst vor zwei Tagen hatte der kleinere Konkurrent Circuit City Insolvenz angemeldet.


Ebenfalls im Einzelhandel interessierten Macy’s mit Zahlen und verloren 11,05 Prozent auf 8,37 Dollar. Der Einzelhändler leidet vor allem unter der abflauenden Konsumlaune, hiess es am Markt. Der Verlust im dritten Quartal fiel indes nicht so hoch aus wie befürchtet. (awp/mc/pg/35)

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