US-Schluss: Sehr schwach – Kursrutsch kurz vor Schluss

Die Angst vor einer globalen Rezession hatte die Aktienmärkte zuvor weltweit auf Talfahrt geschickt. Aus Furcht vor noch stärkeren Verlusten hätten zudem Hedge Fonds und andere institutionelle Investoren Geld aus den Märkten abgezogen und den Abwärtsdruck noch verstärkt, sagte ein Börsianer.


Was zunächst nach einem fast versöhnlichen Wochenausklang aussah, wurde kurz vor Schluss noch zunichte gemacht. Der Dow-Jones-Index rutschte in den letzten Handelsminuten fast 200 Punkte ab und schloss mit einem Minus von 3,59 Prozent auf 8.378,95 Zähler – im Verlauf der Woche hat der Index damit 5,34 Prozent verloren. Der marktbreite S&P-500-Index büsste am Freitag 3,45 Prozent auf 876,77 Zähler ein. Der NASDAQ Composite-Index rutschte um 3,23 Prozent auf 1.552,03 Punkte ab. Der NASDAQ 100 fiel um 2,98 Prozent auf 1.202,27 Zähler.


Finanztitel litten unter der Furcht der Anleger vor einer weltweiten Rezession, die zu einem Ausverkauf an den Märkten geführt habe, sagten Händler. Aktien der Bank of America verloren am Ende des Dow-Jones-Index 8,39 Prozent auf 21,07 Dollar. Citigroup rutschten um 7,40 Prozent auf 12,14 Dollar ab und JPMorgan verloren 6,39 Prozent auf 35,43 Zähler.


In den USA musste am Freitag eine weitere Bank vor der Pleite bewahrt werden. Nach Milliardenverlusten rettet sich die grosse Regionalbank National City in die Arme des Wettbewerbers PNC Financial Services. Die US-Regierung schiesst im Rahmen seines Banken-Rettungspakets 7,7 Milliarden Dollar Kapital zu. Im marktbreiten S&P 500 rutschten Aktien von National City um 24,73 Prozent auf 2,07 Dollar ab. Aktien von PNC stiegen um 3,52 Prozent auf 58,88 Dollar.


Teilweise wurde auch schon wieder nach Schnäppchen gesucht. ExxonMobil, die im Laufe der Woche zum Teil kräftig verkauft worden waren, schafften es teilweise ins Plus und schlossen mit einem moderaten Minus von 1,92 Prozent auf 69,04 Dollar auf Platz Drei im Dow-Jones-Index. Titel des Branchenkollegen Chevron Corp. litten unterdessen unter der Schwäche des Ölpreises und gaben 4,28 Prozent auf 63,91 Dollar ab. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember war am Freitag unter die Marke von 65 Dollar gesunken. Auch andere Rohstofftitel gerieten angesichts des Abwärtstrends an den Rohstoffmärkten erneut unter Druck. Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa verloren 5,81 Prozent auf 9,41 Dollar.


Zu den Titeln mit moderaten Verlusten gehörten auch Microsoft-Aktien, die lediglich 1,61 Prozent auf 21,96 Dollar einbüssten. Der weltgrösste Software-Konzern hatte auch dank seiner Office-Programme im vergangenen Quartal bei Gewinn und Umsatz zugelegt und mit seinen Zahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das künftige Geschäft schraubte Microsoft seine Erwartungen am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss jedoch zurück. Analyst Robert Breza von RBC reduzierte sein Ziel für die Microsoft-Aktie von 30 auf 27 Dollar. Seine Einschätzung der Titel lautet weiterhin «Sector Perform».


Aktien von US-Hausbauern profitierten unterdessen von Daten zum Immobilienmarkt. In den USA waren die Verkäufe bestehende Häuser im September deutlich stärker gestiegen als von Experten erwartet. Auf das Jahr hochgerechnet sei die Zahl um 5,5 Prozent auf 5,18 Millionen geklettert, teilte die National Association of Realtors (NAR) am Freitag in Washington mit. Pulte Homes stiegen sogar um 4,81 Prozent auf 8,50 Dollar. Die Titel von KB Home verloren mit minus 1,97 Prozent auf 12,96 Dollar weitaus weniger als der Markt. D.R. Horton büssten ebenfalls 1,17 Prozent ein und rutschten auf 5,07 Dollar. (awp/mc/ps/01)

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