US-Schluss: Sehr schwach – S&P sinkt unter 800 Punkte-Marke

«Der Rutsch des S&P 500-Index unter die Schlüsselmarke von 800 Punkten verstärkt die schwachen Aussichten für den Aktienmarkt», sagte Analystin Jocelynn Drake von Schaeffer’s Investment Research. «Er signalisiert, dass Verkäufer den Markt kontrollieren.» Die Risikoaversion der Anleger zeigte sich auch im Kurssprung der Anleihen sowie im Sieben-Monats-Hoch des Goldpreises.


Der Dow Jones Industrials rutschte um 3,79 Prozent auf 7.552,60 Zähler ab und ging auf dem niedrigsten Stand seit dem bisherigen Krisentief aus dem November aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index fiel unter die Marke von 800 Zählern um 4,56 Prozent auf 789,17 Punkte. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 4,15 Prozent auf 1.470,66 Zähler. Der NASDAQ 100 gab 4,03 Prozent auf 1.187,04 Zähler ab.


Im Leitindex gab es nur einen Gewinner: Aktien von Wal-Mart Stores kletterten um 3,68 Prozent auf 48,24 US-Dollar. Der Einzelhändler hatte zwar im vierten Quartal einen Gewinnrückgang erlitten, aber dennoch die Markterwartungen übertroffen.


Papiere von General Motors (GM) sackten am anderen Indexende indes um 12,80 Prozent auf 2,18 Dollar ab. Mit 2,06 Dollar wurde zwischenzeitlich gar ein neues Rekordtief erreicht. Nach Angaben des «Wall Street Journals» haben die angeschlagenen US-Autobauer GM und Chrysler bis 17.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr deutscher Zeit) am Dienstag Zeit, detaillierte Rettungspläne beim Finanzministerium in Washington einzureichen. Von den Plänen hängen etwaige weitere staatliche Milliardenspritzen ab. Medienberichten zufolge prüft GM die Schliessung oder den Verkauf dreier Opel-Werke in Europa sowie den Verkauf oder die Schliessung von Saab.


Daneben fielen wie bereits im europäischen Handel insbesondere Finanzwerte mit deutlichen Kursverlusten auf. Aktien der Citigroup brachen um 12,32 Prozent auf 3,06 Dollar ein, knapp gefolgt von JPMorgan mit minus 12,31 Prozent auf 21,65 Dollar. Bank of America verloren 12,03 Prozent auf 4,90 Dollar.


Auch Aktien von Eastman Kodak konnten sich dem Markttrend nicht entziehen und büssten 2,72 Prozent auf 3,94 Dollar ein. Die von Microsoft-Gründer Bill Gates kontrollierte Cascade Investments hat einen Anteil von 7,95 Millionen Aktien erworben. Händlern zufolge wurde der Anteil damit auf 5,2 Prozent aufgestockt.


Aktien von Teva Pharmaceuticals setzten sich dagegen von den 99 Verlierern im sehr schwachen NASDAQ-100 ab und gewannen 4,02 Prozent auf 45,78 Dollar. Der weltgrösste Generika-Hersteller hatte im vierten Quartal 2008 wegen der Übernahme des US-Konkurrenten Barr Pharmaceuticals rote Zahlen geschrieben. Ohne die Akquisitionskosten von fast einer Milliarde Dollar und anderen Einmalaufwendungen war der Gewinn aber mit 634 Millionen Dollar auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Der bereinigte Überschuss habe die Erwartungen übertroffen, hiess es am Markt. (awp/mc/pg/33)

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