US-Schluss: Überwiegend Gewinne – Unsicherheit über Fed-Kurs

Zeitweise waren die grossen Indizes ins Minus gerutscht, als Anleger verstärkt die als «sichere Häfen» angesehenen Staatsanleihen nachgefragt hatten. Die Investoren versuchen Händlern zufolge derzeit zu klären, ob die Anstrengungen der US-Zentralbank, die Kreditmärkte zu stützen, erfolgreich sein dürften oder ob die Fed erneut einspringen müsse. Am Freitag hatten die Währungshüter den Diskontsatz – ein von der Zentralbank definierter Zinssatz, zu dem Banken Wechsel verpfänden können – überraschend von 6,25 auf 5,75 Prozent gesenkt und so für eine Kurserholung gesorgt.


Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,32 Prozent höher bei 13.121,35 Punkten aus dem Geschäft und konnte seine Gewinne vom vergangenen Freitag ausbauen. Zwischenzeitlich war der Index jedoch wieder unter die Marke von 13.000 Zählern gefallen. An der NASDAQ ging es für den Composite-Index um 0,14 Prozent auf 2.508,59 Zähler nach oben. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gewann 0,23 Prozent auf 1.893,05 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index hingegen verlor leicht und gab 0,03 Prozent auf 1.445,55 Zähler ab.


Lowe’s -Papiere kletterten um 6,07 Prozent auf 28,50 Dollar. Die Heimwerkerkette hatte den Gewinn im zweiten Quartal um neun Prozent gesteigert. Der Gewinn lag bei 0,67 Dollar je Aktie, Analysten hatten im Schnitt nur mit 0,61 Dollar je Aktie gerechnet.


Microsoft-Aktien stiegen um 0,04 Prozent auf 28,26 US-Dollar. Das Unternehmen dreht für seine Spielekonsole Xbox 360 nun auch in Europa an der Preisschraube. Die Konsole mit der 20-Gigabyte-Festplatte soll rund 50 Euro günstiger für 349 Euro verkauft werden. Für kommenden Freitag plant Microsoft auch den Europa-Start der neuen «Elite»-Edition, die es mit einer 120 Gigabyte Festplatte für 449 Euro geben soll. In den vergangenen Wochen hatten Microsoft und dessen Rivale Sony bereits in den USA die Preise für High-Tech-Konsolen gesenkt.


Finanztitel gehörten vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit an den Kapitalmärkten zu den grössten Verlierern. Aktien der Citigroup verloren 0,86 Prozent auf 48,39 Dollar, und Titel von Goldman Sachs gaben um 1,28 Prozent auf 172,76 nach. Merrill Lynch -Papiere verbilligten sich um 1,50 Prozent auf 74,90 Dollar, und für Anteile der Bank of America ging es um 0,79 Prozent auf 51,35 Dollar nach unten.


Die Aktien des US-Börsenbetreibers NASDAQ konnten sich dem negativen Trend bei den Finanztiteln nicht entziehen und verloren 0,72 Prozent auf 31,25 US-Dollar. Zu Handelsbeginn hatten die Titel noch deutlich von Nachrichten über einen Verkauf seiner rund 31-prozentigen Beteiligung an der London Stock Exchange (LSE) profitiert und waren um 6,36 Prozent auf 33,77 Dollar geklettert. Rund eine Milliarde US-Dollar (742 Mio Euro) der Erlössumme solle zur Tilgung von vorrangigen Verbindlichkeiten sowie zum Rückkauf eigener Aktien genutzt werden, teilte die NASDAQ mit.


Papiere von Countrywide Financial verloren 7,56 Prozent auf 19,81 Dollar zu. Die Hypothekenfirma hat einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge Mitarbeiter aus dem Bereich der Darlehnsvergabe freigesetzt, um Kosten zu sparen. (awp/mc/pg)

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