US-Schluss: Überwiegend leichte Verluste

Zudem enttäuschten die Monatsdaten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP, die als Indikator für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht gelten. Vor dem Hintergrund des zu Ende gehenden starken dritten Quartals jedoch sei dies zeitweise wieder verdrängt worden, sagten Händler. Fondsgesellschaften hätten daher noch etwas «Kurspflege» betrieben, und zudem werde trotz der jüngsten Enttäuschungen weiter mit einer Wirtschaftserholung gerechnet.


Der US-Leitindex Dow Jones (DJIA), der innerhalb der zweiten Handelshälfte zeitweise bis auf rund 9.777 Punkte gestiegen war, ging mit einem Minus von 0,31 Prozent auf 9.712,28 Zählern aus dem Tag. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 0,33 Prozent auf 1.057,07 Punkte ein. Kaum verändert präsentierte sich dagegen die Technologiebörse Nasdaq. Der breit angelegte Composite-Index gab um minimale 0,08 Prozent auf 2.122,42 Zähler nach. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es zugleich um 0,08 Prozent hoch auf 1.718,99 Punkte. Gestützt wurden diese Indizes vor allem von Kursgewinnen bei den Schwergewichten wie Cisco Systems , Intel oder Microsoft.


Die Titel des Software-Konzerns Microsoft etwa gewannen 0,54 Prozent auf 25,89 US-Dollar. Microsoft hatte in einem der grössten US-Patentprozesse des Jahres einen vorläufigen Sieg errungen. Ein Bezirksgericht im Bundesstaat Rhode Island hatte ein Urteil aufgehoben, das den Konzern zur Zahlung von 388 Millionen Dollar (265 Mio Euro) Schadenersatz an das Unternehmen Uniloc verpflichtet hatte.


In den Fokus rückten auch die Aktien von Nike nach positiv aufgenommenen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal. Sie stiegen um 7,67 Prozent auf 64,70 Dollar. Der weltgrösste Sportartikelhersteller hatte zwar beim Umsatz die Markterwartungen verfehlt, aber beim Gewinn überzeugt. Goldman-Sachs-Analystin Michelle Tan hob die Aktie daraufhin von «Neutral» auf «Buy» und das Kursziel von 61,00 auf 75,00 Dollar an. Das dominante Budget für Marketing sowie für Forschung und Entwicklung und die wieder neu aufkeimende Marktpräsenz böten sichtbares Langzeitwachstum, schrieb sie als Begründung und verwies auf den Aktienkurs, der hinter der allgemeinen Aktienmarktentwicklung bislang deutlich zurückgeblieben sei.


Micron Technology fielen dagegen trotz eines geringer als erwartet ausgefallenen Quartalsverlustes um 2,38 Prozent auf 8,20 Dollar. Händler sprachen nach den Zahlen zum vierten Geschäftsquartal überwiegend von Gewinnmitnahmen. Allerdings, so hiess es ebenfalls am Markt, könnten einige Anleger enttäuscht gewesen sein, dass Micron keine Andeutungen über eine Erholung der Chippreise gemacht habe.


Die Anteilsscheine von Kraft Foods legten um 0,96 Prozent auf 26,27 Dollar zu. Der Lebensmittelkonzern muss bis zum 9. November ein verbindliches Übernahmeangebot für den britischen Süsswarenhersteller Cadbury vorlegen. Sollte Kraft Foods dem Aufforderung nicht nachkommen, darf der Konzern nach britischem Recht erst einmal keinen neuen Übernahmeversuch starten.


Die Bank of America (BoA) verkauft die Vermögensverwaltung ihrer Investment-Tochter Columbia Management. Der Preis soll zwischen 900 Millionen und 1,2 Milliarden Dollar liegen und hängt laut BoA von der Geschäftsentwicklung und dem Einvernehmen der Investoren bis zum endgültigen Abschluss des Verkaufs ab. Geplant ist er für das kommende Frühjahr. Der Kurs der BoA-Papiere sank um 1,40 Prozent auf 16,92 Dollar.


Erneut sorgten zudem die Anteilsscheine von CIT für Wirbel und brachen um 45,00 Prozent auf 1,21 Dollar ein. Der um sein Überleben kämpfende US-Finanzierer will einem Pressebericht zufolge seinen milliardenschweren Schuldenberg abbauen und dürfte dafür die Kontrolle über das Unternehmen an seine Gläubiger verlieren. CIT plane, über einen Tausch von kurzfristigen in längerfristige Anleihen seine Verbindlichkeiten von derzeit rund 30 Milliarden Dollar um 30 bis 40 Prozent zu verringern, berichtete das «Wall Street Journal» in seiner Online-Ausgabe. Sollten allerdings nicht genügend Gläubiger dem Plan zustimmen, bliebe nur noch der Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts, hiess es unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Erst am Dienstag waren nach einem Pressebericht Spekulationen über eine mögliche Fusion von CIT mit dem Immobilienfinanzierer IndyMac aufgekommen. (awp/mc/pg/34)

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