US-Schluss: Uneinheitlich – Kompromiss über Konjunkturpaket

Jetzt müssen sowohl Abgeordnetenhaus wie auch der Senat abermals über den Kompromiss abstimmen. Zudem griffen Börsianern zufolge Schnäppchenjäger vor allem bei den Werten zu, die am Dienstag noch deutlich an Wert verloren hatten.


Der Dow-Jones-Index schloss um 0,64% höher bei 7’939,53 Punkten. Damit konnte der Leitindex aber nur einen Bruchteil seiner Verluste vom Dienstag wieder wettmachen, als er um 4,62% eingebrochen war und unter der Skepsis der Anleger bezüglich des Bankenrettungspaketes der US-Regierung gelitten hatte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,80% auf 833,74 Punkte nach oben. Der NASDAQ Composite-Index legte um 0,38% auf 1’530,50 Zähler zu, wohingegen der NASDAQ 100 angesichts enttäuschender Nachrichten von Research In Motion und NVIDIA 0,18% auf 1’227,05 Punkte einbüsste.


Vor allem Finanzaktien legten wieder deutlich zu, konnten jedoch gleichwohl nur einen Teil ihrer herben Vortagesverluste kompensieren. Titel der Bank of America etwa stiegen um 9,17% auf 6,07 USD – am Dienstag waren sie aber noch um über 19,30% in die Tiefe gestürzt. Aktien von JPMorgan kletterten um 5,97% auf 26,09 USD, und für die Papiere der Citigroup ging es an der Dow-Spitze um 10,15% auf 3,69 USD nach oben.


Unternehmensseitig stand zudem Research In Motion (RIM) mit von Händlern negativ aufgenommenen Zahlen und einem Ausblick im Fokus. Der BlackBerry-Anbieter sieht die Bruttomarge im vierten Quartal am unteren Ende der bisherigen Prognose. Zwar hätten sich die Abonnentenzahlen besser als erwartet entwickelt, das wird aber Händlern zufolge von den Margenaussagen überlagert. Analyst Matthew Thornton von Avian Securities kommentierte zum Beispiel: «Wahrscheinlich hat Research In Motion eine Menge Produkte mit niedriger Bruttomarge verkauft und viel weniger von den alten Produkten abgesetzt, die bedeutend höhere Margen aufweisen.» RIM-Aktien waren der grösste Verlierer im NASDAQ-100-Index. Sie brachen um 14,46% auf 48,76 USD ein.


Hinter RIM folgten mit einem Minus von 12,55% auf 8,15 USD die Papiere von NVIDIA. Der Grafikchip-Hersteller musste im vierten Quartal einen grösser als erwarteten Verlust verbuchen.


Titel von Toll Brothers standen ebenso unter Druck und fielen um 1,13% auf 18,37 USD. Der Luxus-Hausbauer prognostiziert für die ersten drei Monate seines Geschäftsjahres einen deutlichen Umsatzrückgang von über 50%. Zudem habe sich in diesem Zeitraum auch der Auftragsbestand halbiert.


Am Dow-Ende sackten die Aktien des weltgrössten börsennotierten Ölkonzerns ExxonMobil um 2,05% auf 74,58 USD ab. Händler verwiesen als Belastung auf den wieder gesunkenen Ölpreis. In den USA waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche deutlich gestiegen. Zudem hatte nach dem amerikanischen Amt für Energiestatistik (EIA) nun auch die internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognose für die weltweite Nachfrage nach dem «schwarzen Gold» gesenkt. Papiere des zweitgrössten Ölkonzerns Chevron Corp. legten um unterdurchschnittliche 0,20% auf 71,26 USD zu. (awp/mc/pg/33)

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