US-Schluss: Uneinheitlich – Unsicherheit über Politik der Fed

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Turbulenzen an den Kapital- und Immobilienmärkten sorgten Börsianern zufolge Stellungnahmen sowohl von Wirtschaftspolitikern als auch von US-Notenbankern für Bewegung. So gaben zunächst Äusserungen des Vorsitzenden des Bankenausschusses des US-Senats, Christopher Dodd, den Kursen Auftrieb, wonach die US-Notenbank bereit sei, «alle verfügbaren Mittel» zur Beruhigung der Märkte einzusetzen. Später setzte jedoch an den Märkten wieder Ernüchterung ein, als Jeffrey Lacker, der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, sagte, dass sich die Währungspolitik an Fundamentaldaten statt an Marktschwankungen orientieren müsse. Anleger hätten dies als Signal gegen eine bevorstehende Leitzinssenkung verstanden, hiess es.


Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,23 Prozent auf 13.090,86 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index hingegen stieg um 0,11 Prozent auf 1.447,12 Punkte. An der NASDAQ kletterte der Composite-Index um 0,51 Prozent auf 2.521,30 Zähler. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gewann 0,95 Prozent auf 1.910,99 Punkte.


Titel von Delta Air Lines schossen um 10,14 Prozent auf 17,71 US-Dollar in die Höhe. Neuer Chef der US-Fluggesellschaft wird Kreisen zufolge Richard Anderson. Die Ernennung des früheren CEOs des Konkurrenten Northwest Airlines werde noch im Laufe des Tages erfolgen, erfuhr die amerikanische dpa-AFX-Partneragentur Associated Press (AP) am Dienstag aus Kreisen. Anderson würde Gerald Grinstein nachfolgen, der seinen Rückzug von der Firmenspitze bereits angekündigt hatte.


Aktien von LSI Logic sprangen um 7,12 Prozent auf 6,62 US-Dollar nach oben. Der Chipkonzern Infineon stärkt seine schwächelnde Mobilfunk-Sparte mit einem grossen Zukauf. Infineon erwirbt für mindestens 330 Millionen Euro das Mobilfunk-Geschäft des US-Unternehmens. Der Chipkonzern übernimmt rund 700 Mitarbeiter, aber keine Fertigungsstätten von LSI.


Capital One -Papiere legten um 2,62 Prozent auf 68,47 Dollar zu. Analysten zeigten sich Händlern zufolge erleichtert, dass die Finanzholding angesichts der Immobilien- und Kreditkrise in den USA ihr Hypothekengeschäft GreenPoint schliesst. Bis Ende des Jahres sollen 1.900 Stellen und damit fast alle GreenPoint-Arbeitsplätze abgebaut sein, hatte Capital One am Montagabend in Mclean im US-Bundesstaat Virginia mitgeteilt. Insgesamt sollen 31 GreenPoint-Standorte in 19 Bundesstaaten geschlossen werden.


McDonald’s-Aktien verteuerten sich um 0,37 Prozent auf 48,47 Dollar. Die US-Schnellrestaurantkette hat Europa zu seinem wichtigsten Wachstumsmarkt erklärt. Die US-Fastfood-Kette will in diesem Jahr in Europa genauso viel investieren wie auf dem Heimatmarkt – obwohl es hier nur halb so viele Restaurants gibt. «Zurzeit ist Europa die aufregendste Region für uns», sagte Ralph Alvarez, Präsident und Leiter des operativen Geschäfts von McDonald’s, der «Financial Times Deutschland».


Titel von Staples verloren hingegen nach Quartalszahlen 0,04 Prozent auf 23,30 Dollar. Der Einzelhandelskonzern für Bürobedarf hatte zwar beim Gewinn die Erwartungen des Marktes getroffen. Negativ beurteilten Börsianer jedoch, dass der Ausblick für den Rest des Jahres verhalten ausgefallen sei. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert