US-Schluss: Verluste – Bankensorgen überlagern Konjunkturpaket

Zudem hätten sich auch bereits einige Anleger in das lange Wochenende verabschiedet, sagte Analyst Peter Jankovskis vom Geldhaus OakBrook Investments. Am Montag bleiben die US-Börsen wegen des Feiertages «Presidents› Day» zu Ehren aller Präsidenten geschlossen.


Der Dow Jones Industrials sank um 1,04% auf 7’850,41 Punkte, nachdem der Leitindex am Donnerstag noch nahezu unverändert geschlossen hatte. Auf Wochensicht bedeutete dies ein sattes Minus von 5,20%. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um genau 1,00% auf 826,84 Zähler nach unten. An der technologielastigen NASDAQ-Börse gab der Composite-Index um 0,48% auf 1’534,36 Punkte nach. Der NASDAQ 100 fiel um ebenfalls 0,48% auf 1’236,85 Zähler.


Die Anleger reagierten unterschiedlich auf die Billigung des Konjunkturpaketes. Besser als der Markt schlugen sich Titel von Industrieunternehmen, die von den geplanten Infrastrukturprogrammen profitieren könnten. So sanken die Papiere des weltgrössten Baumaschinen-Herstellers Caterpillar nur um unterdurchschnittliche 0,26% auf 30,94 USD.


Andererseits jedoch bezweifelten die Investoren, dass durch das Massnahmenpaket die Konsumfreudigkeit der Verbraucher steigt. Insofern wurde Aktien von Einzelhändlern gemieden. Titel von Wal-Mart Stores gaben dementsprechend 3,32% auf 46,53 USD ab und für die Home-Depot-Titel ging es um 3,46% auf 21,22 USD nach unten.


Bankaktien hingegen litten einmal mehr unter der andauernden Finanzkrise. Auslöser der jüngsten Kursverluste war eine Hiobsbotschaft aus Grossbritannien. Die kürzlich von der Lloyds Banking Group übernommene britische Bank HBOS war 2008 tiefer als erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Nachdem die Lloyds-Aktien daraufhin knapp ein Drittel an Wert eingebüsst hatten, gerieten auch US-Finanztitel unter Druck. So fielen JPMorgan am Dow-Ende um 5,73% auf 24,69 USD, und Bank of America verloren 5,11% auf 5,57 USD. Aktien der Citigroup gaben um 3,32% auf 3,49 USD nach.


Die Investoren schauten zum Wochenschluss zudem auf die Aktien des Getränkekonzerns PepsiCo überzeugende Zahlen präsentiert hatte. Der Konzern musste im vierten Quartal wegen Restrukturierungskosten, Abschreibungen und einem schwächeren Nordamerikageschäft einen herben Gewinneinbruch verkraften. Im vierten Quartal sank der Gewinn im Jahresvergleich von 1,26 Mrd USD auf nur noch 719 Mio USD. Analysten hatten diesen Rückgang allerdings bereits zuvor erwartet. Ferner waren die Umsätze von PepsiCo im Schlussquartal um drei Prozent auf 12,73 Mrd USD gestiegen. Dessen Aktien gewannen 1,10% auf 52,57 USD, und Papiere von Coca-Cola verloren 1,22% auf 43,85 USD.


Die Aktien von General Motors (GM) sackten ferner um 5,66% auf 2,50 USD ab. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte gefordert, dass die derzeit von den angeschlagenen Autobauern zu erarbeiteten Restrukturierungspläne «harte Entscheidungen» enthalten. Die Pläne sind Voraussetzung dafür, dass die Autobauer staatliche Hilfe erhalten können. (awp/mc/ps/35)

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