US-Schluss: Verluste – Inflationssorgen belasten

Die positiven Daten zur Industrieproduktion, die zeitweise das negative Szenario etwas mildern konnten, wurden daher vor allem in der zweiten Handelshälfte ignoriert. Besonders schwach zeigten sich Finanzwerte.


Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) ging mit minus 0,47 Prozent auf 10.452,00 Zählern aus dem Handel. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,55 Prozent auf 1.107,93 Zähler abwärts. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,50 Prozent auf 2.201,05 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,60 Prozent auf 1.798,21 Zähler nach.


Der Empire-State-Index, der die Geschäftsaussichten des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York abbildet, brach im Dezember von 23,5 Punkten im Vormonat auf 2,55 Punkte ein und markierte damit den stärksten Rückgang seit Beginn der Erhebungen. Die Erzeugerpreise stiegen im November um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, während Volkswirte nur mit einem 0,8-prozentigen Anstieg gerechnet hatten. Das löste Inflationssorgen aus. Mit Spannung werde nun auf den Wortlaut zur Leitzins-Entscheidung der Notenbank Fed an diesem Mittwoch gewartet, sagten Händler, denn aufgrund der Daten könnte bald eine Änderung der Nullzinspolitik anstehen.


Der NAHB-Hausmarktindex fiel von 17 Punkten im November auf nun 16 Punkte. Einziger Lichtblick war die Industrieproduktion, die im November auf Monatssicht etwas stärker als prognostiziert zulegte, nämlich um 0,8 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet.


Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. Zu den grössten Verlierern im Leitindex Dow zählten die Aktien der Bank of America mit minus 2,82 Prozent auf 15,19 US-Dollar sowie die von JPMorgan , die um 2,18 Prozent auf 40,86 Dollar nachgaben. Die Titel des Kreditkarten-Unternehmens American Express verloren 0,78 Prozent auf 40,96 Dollar. Die Aktien der Bank Wells Fargo schlossen hingegen mit einem Aufschlag von 0,67 Prozent auf 25,66 Dollar. Sie profitierten von Plänen zur Rückzahlung der erhaltenen Staatshilfen. Zur Finanzierung ist eine Kapitalerhöhung von 10,4 Milliarden Dollar geplant. S&P Equity Research stufte die Aktie daraufhin von «Hold» auf «Buy» hoch. Das Kursziel senkten die Experten nur moderat um einen Dollar auf 32 Dollar.


Unter den Aktien von Fluggesellschaften gaben insbesondere die Titel der UAL sowie der US Airways nach und büssten zwischen vier und fünf Prozent ein. Die International Air Transport Association schätzt, dass die Branche im kommenden Jahr weltweit bis zu 5,6 Milliarden Dollar verlieren könnte ? das ist deutlich mehr als die bislang gedachten 3,8 Milliarden Dollar. Die Titel der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines verloren moderatere 1,26 Prozent auf 10,95 Dollar. Der Konzern wird das laufende Jahr vermutlich mit einem Milliardenverlust abschliessen. 2009 werde ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar in den Büchern stehen, teilte die Airline während eines Investorentages mit.


Nach fast drei Jahren Verspätung ging an diesem Tag zudem der Dreamliner (787) von Boeing auf Jungfernflug. Die Aktie reagierte jedoch kaum darauf. Sie verlor 0,68 Prozent auf 55,67 Dollar.


Nach Zahlenvorlage brachen die Aktien von des Elektronik-Einzelhändlers Best Buy am Ende des S&P 500 um 8,46 Prozent auf 41,53 Dollar ein. Vor allem der Ausblick auf die Bruttomarge im laufenden Quartal drückte auf die Stimmung. Adobe Systems stiegen hingegen im Nasdaq 100 vor Bekanntgabe des Berichts zum vierten Geschäftsquartal um 1,62 Prozent auf 36,36 Dollar und zählten damit zu den gefragtesten Werten. Gilead Sciences waren mit minus 3,53 Prozent auf 45,30 Dollar nach einer negativen klinischen Studie zum Blutdruckmittel Darusentan schwächster Nasdaq-100-Wert. (awp/mc/pg/33)

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