US-Schluss: Verluste – Schwaches Weihnachtsgeschäft belastet

Zudem werde befürchtet, dass das diesjährige Weihnachtsgeschäft das schlechteste seit etwa 40 Jahren werden könnte. Auch hohe Rabatte am letzten Wochenende vor dem Fest hätten wohl die Konsumlaune nicht entscheidend angefacht.  


Der Dow-Jones-Index rutschte um 0,69 Prozent auf 8.519,69 Punkte ab und verzeichnete damit den vierten Verlusttag in Folge. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 1,83 Prozent auf 871,63 Punkte. Für den NASDAQ Composite-Index ging es um 2,04 Prozent auf 1.532,35 Zähler nach unten. Der NASDAQ 100 verlor 2,30 Prozent auf 1.189,15 Zähler.


Der Einzelhandelssektor stach mit deutlichen Verlusten hervor. Die zuletzt widrigen Wetterbedingungen hätten noch Öl ins Feuer der ohnehin belasteten Weihnachtssaison gegossen, hiess es. Gap-Aktien verloren 3,10 Prozent auf 13,15 Dollar, Papiere von Tiffany&Co. rutschten um 8,9 Prozent auf 22,34 Dollar. Nach einem negativen Expertenkommentar verloren Aktien von Dollar Tree Stores 2,86 Prozent auf 42,46 Dollar. Goldman Sachs hatte die Papiere der Einzelhandelskette von «Neutral» auf «Sell» gesenkt und sie auch auf die «Conviction Sell List» gesetzt.


Auch BedBathandBeyond konnten vom positiven Tenor eines Berichts im «Barron’s» nicht profitieren und gaben um 3,54 Prozent auf 25,09 Dollar nach. Aktien von Walgreen sanken um 4,22 Prozent auf 24,98 Dollar. Die Pharmazie-Einzelhandelskette hatte in ihrem ersten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten enttäuscht.


Auch in anderen Branchen zeigten sich Auswirkungen der Krise: Papiere des Arbeitsvermittlers Manpower brachen nach Rückzug ihrer Gewinnziele um 14,23 Prozent auf 31,22 Dollar ein. Caterpillar-Anteile fielen im Leitindex um 2,13 Prozent auf 41,78 Dollar. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller verschärft angesichts der wirtschaftlichen Talfahrt den Stellenabbau und kürzt Gehälter.


Auch Papiere aus dem Automobilsektor kamen nicht zur Ruhe und verzeichneten erneut deutliche Abschläge. Händler machten negative Nachrichten aus Japan für die Verluste bei General Motors (GM) und Ford verantwortlich. Der weltgrösste Autohersteller Toyota hatte wegen der globalen Absatzkrise zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit seine Prognosen gesenkt. GM-Aktien wurden Händlern zufolge auch durch einen negativen Analystenkommentar von Credit Suisse belastet, die ihr Votum auf «Underperform» und das Kursziel auf 1,00 Dollar reduzierten. Das Eigenkapital des Autokonzerns könne in den kommenden zwei Monaten nahezu komplett aufgezehrt werden, hiess es. GM-Aktien sanken um 21,60 Prozent auf 3,52 Dollar, Ford sackten um 12,20 Prozent auf 2,59 Dollar ab.


Technologieaktien standen wegen eines Presseberichts im Blick. Nach der Fertigungsindustrie reagiert dem Bericht zufolge nun auch die IT-Branche mit massiven Produktionskürzungen auf den weltweiten Wirtschaftsabschwung. Im kalifornischen Silicon Valley ordneten zahlreiche Konzerne nach Informationen der «Financial Times» Betriebsferien und vorübergehende Werksschliessungen an. Schwergewichte wie Hewlett-Packard (HP), Cisco Systems, Advanced Micro Devices (AMD), Texas Instruments, Dell Computer, Adobe Systems und CSC machten über Weihnachten und Neujahr ganze Büroetagen und Forschungsabteilungen dicht, hiess es. HP verloren im Leitindex 1,84 Prozent auf 34,75 Dollar, Cisco büssten 1,62 Prozent auf 16,37 Dollar ein.


Qimonda-Titel sprangen indes um 40,00 Prozent auf 0,4200 Dollar an. Das Hilfspaket für den schwer angeschlagenen Speicherchip-Hersteller steht. Nach tagelangem öffentlichem Schlagabtausch hatten sich das Land Sachsen und der Mutterkonzern Infineon geeinigt. Der Durchbruch kam aber erst durch das Eingreifen Portugals zustande, wo Qimonda ein Werk unterhält. (awp/mc/ps/35)

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