US-Schluss: Verluste – Sorgen über Wirtschaftsentwicklung

Darüber hinaus hätten Befürchtungen über die weitere Wirtschaftsentwicklung belastet. Die Auftragseingänge für langlebige Güter waren im Juni überraschend deutlich gesunken. Auch die jüngsten Aussagen der US-Notenbank (Fed) konnten nicht beruhigen: Laut der Notenbanker hat sich das Tempo der Rezession abgeschwächt und die wirtschaftliche Aktivität auf einem niedrigen Niveau stabilisiert.


Der US-Leitindex Dow Jones sank um 0,29 Prozent auf 9.070,72 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,46 Prozent auf 975,15 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 0,39 Prozent auf 1.967,76 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,37 Prozent auf 1.599,61 Punkte nach unten.


Aktien von Verizon Communications verdrängten im späten Handel die Titel der Bank of America von der Dow-Spitze. Verizon stiegen um 1,85 Prozent auf 31,98 US-Dollar. BoA gewannen 1,35 Prozent auf 13,52 Dollar. Auch die meisten übrigen Finanzwerte legten zu.


Bewegung gab es auch unter den Technologiewerten: Der Softwarekonzern Microsoft vereinbarte mit dem Internet-Konzern Yahoo! eine weitreichende Kooperation bei der Online-Suche. Während die Aktionäre von Microsoft dies mit einem Kursplus von 1,41 Prozent auf 23,80 Dollar begrüssten, reagierten die Investoren von Yahoo! wenig begeistert und verkauften ihre Titel. Die Aktien sackten um 12,08 Prozent auf 15,14 Dollar ab. Mit ihrem Bündnis wollen die zwei Unternehmen den Google-Konzern verschärft angreifen. Einige Investoren seien jedoch von den Rahmenbedingungen enttäuscht, hiess es am Markt angesichts des deutlichen Kursrutsches von Yahoo!. Google ist mit Abstand Marktführer im lukrativen Geschäft mit Werbung rund um die Internet-Suche.


Aktien von Google sanken um 0,82 Prozent auf 436,24 Dollar. Das Unternehmen geriet mit dem IT-Konzern Apple wegen der Sperrung von Programmen für das «iPhone»-Handy aneinander geraten. Der Hersteller des Hightech-Gerätes verweigerte einem Google-Programm für Internet-Telefonie namens «Voice» die Zulassung für den Online-Laden App Store. US-Medien gehen davon aus, dass der Netzbetreiber AT&T als Exklusiv-Vermarkter des «iPhone» die Sperrung veranlasste, um Einbussen im Geschäft mit Telefonaten und Textmitteilungen zu verhindern. Apple-Aktien hielten sich mit 0,02 Prozent bei 160,03 Dollar auf Vortagesniveau. AT&T waren mit plus 1,68 Prozent auf 25,95 Dollar zweitstärkster Titel im Dow.


Time Warner gaben nach Zahlen um 1,81 Prozent auf 26,52 Dollar nach. Der Medienkonzern hält trotz weiter sinkender Gewinne und Umsätze an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Der Überschuss war im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel auf 519 Millionen Dollar gefallen.


Sprint Nextel sackten tief ins Minus. Nach der am Dienstag angekündigten Übernahme des kleineren Konkurrenten Virgin Mobile legte Sprint nun Quartalszahlen vor. Der angeschlagene Mobilfunkanbieter verliert weiter Kunden und schreibt rote Zahlen. Das Minus fiel mit 384 Millionen US-Dollar noch einmal 12 Prozent grösser aus als im Vorjahr. Im zweiten Quartal hatte Sprint mit rund 300.000 noch mehr Kunden als zu Jahresbeginn verloren. Vor allem Vertragskunden waren zur Konkurrenz gewechselt. Die Aktie brach um 11,76 Prozent auf 4,05 Dollar ein.


ConocoPhillips fielen nach Zahlen um 3,53 Prozent auf 42,86 Dollar. Beim Ölkonzern war der Gewinn im zweiten Quartal wegen der niedrigeren Ölpreise drastisch gesunken. ExxonMobil sanken um 0,64 Prozent auf 71,43 Dollar. Der Ölkonzern zahlt seinen Aktionären für das dritte Quartal eine unveränderte Dividende von 0,42 Dollar je Aktie. (awp/mc/pg/36)

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