USA: Fed blickt weiter vorsichtig in Zukunft

Kurzfristig dominierten allerdings weiterhin die Abwärtsrisiken. «In dem Protokoll wurde überraschend wenig zu den quantitativen Lockerungen wie dem Ankauf von Staatsanleihen gesagt», monierte Analyst Omer Esiner von Ruesch International. Der beschlossene Ankauf von Staatsanleihen wurde von den FOMC-Mitgliedern als angemessene Massnahme angesehen und sei eine nötige Stützung der Wirtschaft.


Besorgte FOMC-Mitglieder
«Es sieht so aus, als ob sie sich wirklich Sorgen um den schwachen Wirtschaftsausblick machen», sagte ein weiterer Experte. Dem schloss sich auch Chefvolkswirt von Fact and Opinion Economics, Robert Brusca an. «Der Zusatnd der Wirtschaft ist sehr schlecht und über dieses grosse Problem macht sich die Fed viele Gedanken.» Die Notenbank habe ihre Massnahmen ergriffen – «es sieht derzeit aber nicht so aus, als ob noch viel mehr ansteht.»


Stabilisierungstendenz beim Konsum
Da sich in den vergangenen Monaten eine rapide Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt gezeigt habe und die Industrieproduktion ebenfalls weiter zurückgehe, sei in nächster Zeit mit weiter sinkenden Investitionen der Unternehmen zu rechnen. Auch die Nachfrage nach neuen Häusern bleibe gering. Einzig der Konsum habe eine gewisse Stabilisierung gezeigt, so die Fed.


Arbeitslosigkeit wird steigen
Die niedrigeren Wachstumsaussichten dürften zu einer bis Anfang nächsten Jahres steigenden Arbeitslosigkeit führen. Die Inflation sollte allerdings durch niedrige Energie- und Rohstoffkosten und sinkende Importpreise gedämpft werden. Alle FOMC-Mitglieder gaben an, dass sich die Marktbedingungen im Vergleich zu ihren Erwartungen seit dem letzten Treffens verschlechtert hätten. Die steigende Arbeitslosigkeit und die sinkende Produktion dürften auf dem Konsum und den Investitionen lasten und da die schwächelnde Wirtschaft das Risiko von Verlusten bei Finanzinstituten erhöhe, dürften die Bedingungen auf den Kreditmärkten noch straffer werden.


Marktreaktion verhalten
An den Märkten wurde das Protokoll verhalten aufgenommen. Die Kurse von US-Staatsanleihen legten ein wenig zu, der Aktienmarkt zeigte eine leicht negative Reaktion. Händler erwarten, dass der Dollar von den schwächeren Aussichten auf das Wirtschaftswachstum profitieren könnte. «Dadurch dürfte die Risikoaversion im Markt wieder steigen», sagte ein Devisenexperte. Der Euro entfernte sich denn auch von seinem Tageshoch bei 1,3309 Dollar und kostete zuletzt 1,3234 Dollar. (awp/mc/ps/34)

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