Videointerview: Häusle bauen war noch nie so günstig


Der gegenwärtige Zinssatz ist auf einem Rekordtief. Dennoch ist nur ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer im Besitz eines Eigenheims. Was spricht für einen Hauskauf im jetzigen Marktumfeld? Franziska Schima gibt Auskunft.


Michèle Luderer & Michael Schmid, Redaktion Emagazine

Moneycab: Wie erklären Sie sich, dass so viele Schweizerinnen und Schweizer immer noch zögern, den Wunsch vom eigenen Heim zu verwirklichen?
Franziska Schima: Der Anteil an Eigenheimbesitzern ist in der Schweiz seit jeher tiefer als in den meisten europäischen Ländern. Daran kann auch das derzeit historisch tiefe Zinsniveau nicht so schnell etwas ändern. Doch der Eigenheim-Anteil nimmt zu: In den letzten zehn Jahren wurden mehr neu erstellte Wohnobjekte verkauft als vermietet.

Wo liegen denn die Gründe für die historisch tiefe Eigenheimquote?
Erstens ist der Schweizer Mietmarkt sehr liquide und bietet ein überdurchschnittliches Angebot an guten Wohnobjekten. Zweitens ist das Preisniveau höher als in den umliegenden Ländern – was mit höheren Landpreisen und Baukosten, aber auch mit höheren Komfortansprüchen zu tun hat. Drittens steht auch der Drang nach Mobilität dem Kauf eines Eigenheims im Wege, zumal es in der Schweiz noch nicht üblich ist, im Laufe eines Lebens mehrmals ein Eigenheim zu kaufen und wieder zu verkaufen.

Was spricht für einen Hauskauf im jetzigen Marktumfeld?
Derzeit sprechen die attraktiven Zinsen dafür, den Wunsch nach einem Eigenheim genauer zu prüfen. Ein Vergleich zwischen der aktuellen Miete und den monatlichen Kosten für ein Eigenheim zeigt oftmals auf, dass ein Kauf nicht unbedingt teurer zu sein braucht.

Und welche Überlegung muss der potenzielle Hauskäufer anstellen, wenn es um die Wahlder Hypothek geht?
Zu prüfen sind die persönliche Risikofähigkeit und die persönliche Risikobereitschaft. Zur generellen Dämpfung solcher Risiken empfiehlt die Credit Suisse den Abschluss mehrerer Hypothekarmodelle mit verschiedenen Laufzeiten.

Wie kann man sich vor dem Risiko steigender Zinsen sichern?
Die gängigste Lösung ist der Abschluss einer Fix-Hypothek. Jedoch gibt es auch andere Hypothekarmodelle, bei denen der Maximalzinssatz gegen oben begrenzt werden kann, wie zum Beispiel eine Mix-Hypothek oder eine Flex-Hypothek Roll Over mit einem Zins-Cap.

Was genau muss ich mir darunter vorstellen?
Der Zins-Cap ist eine Zinsabsicherung auf einem bestimmten Zinsniveau, das der Kunde individuell festlegen kann. Beim Mix-Modell ist eine solche Zinsabsicherung schon im Modell integriert und vom Kunde nicht mehr individuell wählbar.

Was raten Sie einem Kunden, der bereits eine Hypothek mit fixem Zinssatz besitzt, aber von den tieferen Zinsen profitieren möchte?
Eigenheimbesitzer, die derzeit noch an ein Hypothekarmodell mit einer festen Laufzeit gebunden sind, lassen sich am besten eine Offerte für eine Termin-Fix-Hypothek unterbreiten. Bei der Termin-Fix-Hypothek handelt es sich um eine Fix-Hypothek, bei der sich Zinssatz um 24 Monate im Voraus festlegen lässt.

Kann man auch von den guten Bedingungen auf dem Immobilienmarkt profitieren, ohne ein Haus zu kaufen?
Ja, durch Investitionen in Immobilienfonds. Die Vorteile liegen in der Risikostreuung sowie dem möglichst geringen Kapitaleinsatz. Bei einer Investition in einen Immobilienfonds ist darauf zu achten, dass dieser vorwiegend in Wohnliegenschaften investiert. Das Risiko ist dort wesentlich geringer als bei Gewerbeobjekten.

Wie beurteilen sie die Rentabilität von Immobilienfonds?
Normalerweise wird der Ertrag von Immobilienfonds direkt wieder in den Fonds reinvestiert. Die Rendite der Immobilienfonds der Credit Suisse SIAT und Interswiss betrug im Durchschnitt der letzten drei Jahre gute fünf Prozent.


 Videointerview
 Andreas Thomann im Gespräch
 mit Franziska Schima.
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