Vodafone: Tiefrote Zahlen und neue Strategie

Hintergrund sind hohe Abschreibungen vor allem auf das deutsche Geschäft, die wegen der schwächeren Wachstumserwartungen angefallen sind. Der weltgrösste Mobilfunkanbieter hatte die Abschreibungen vor einigen Wochen bereits angekündigt. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2005/2006 (bis Ende März) um 10 Prozent auf 29,35 Milliarden Pfund. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Vodafone mit einem Zuwachs von 5 bis 6,5 Prozent beim Umsatz im Mobilfunk.


Neue Strategie
Vodafone reagiert mit einer neuen Strategie: Neben dem Mobilfunk will das Unternehmen auch im Festnetzgeschäft expandieren. Hintergrund ist die Sättigung der Handy-Märkte in Europa. Deutschland komme mit der Festnetztochter Arcor eine Vorreiterrolle im Konzern zu, sagte der Chef von Vodafone D2, Fritz Joussen, in London. Ab dem kommenden Quartal wollen die Unternehmen Bündelangebot von Mobilfunk und DSL anbieten. Ein Verkauf von Arcor ist damit vorerst vom Tisch.


Wiederverkäufer von DSL-Anschlüssen
In anderen Ländern Europas will Vodafone als Wiederverkäufer von DSL-Anschlüssen auftreten, da Vodafone nur in Deutschland über ein nennenswertes Festnetzgeschäft verfügt. Der nach Umsatz weltgrösste Handy-Anbieter reagiert mit dem Strategieschwenk auf das Zusammenwachsen von Mobilfunk und Festnetz.


Rigider Sparkurs
Ausserdem verordnete sich die Vodafone-Gruppe einen rigiden Sparkurs, der auch die Auslagerung von IT-Abteilungen umfasst. Nach Konzernangaben sollen dadurch mittelfristig rund 550 Millionen britische Pfund eingespart werden. Zudem ist der Abbau von 400 Arbeitsplätzen in der Zentrale geplant. Experten rechnen mit weiteren Einschnitten.


Zurückhaltung bei Akquisitionen
Nach den milliardenschweren Zukäufen der vergangenen Jahre will sich Vodafone künftig bei Akquisitionen zurückhalten. Im Fokus steht nun die Dividende. Mit neun Milliarden Pfund sollten im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März 2007) drei Milliarden Pfund mehr ausgeschüttet werden als zuvor angekündigt, sagte Vorstandschef Arun Sarin. Im vergangenen Jahr wurde die Dividende um 49 Prozent auf 6,07 Pence pro Aktie erhöht. (awp/mc/pg)

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