Vodafone weitet Sparprogramm aus – Umsatz- und Gewinn gesteigert

«Wir haben grosse Fortschritte bei unseren strategischen Prioritäten gemacht», sagte Colao. Das gelte vor allem für mobile Datendienste und die liquiden Mittel der Gruppe. Das laufende Sparprogramm werde schneller erfüllt als geplant.


Hoffen auf das mobile Internet
Mit seinen Anstrengungen steht Vodafone nicht alleine da: Umsatz- und Gewinnsteigerungen sind vor allem für die europäischen Telekomkonzerne fast nur noch mit drastischen Sparmassnahmen zu schaffen. Auch die Deutsche Telekom will im Februar neue Kostenziele ausgeben. Weltweit setzen Telekomkonzerne nun ihre Hoffnungen auf das mobile Internet, von dem sie sich einen Ausgleich zu den Umsatzrückgängen im klassischen Sprachgeschäft erhoffen.


Eigene Plattform
Im Gegensatz zu anderen Mobilfunkkonzernen setzt Vodafone beim mobilen Internet auf eine selbst entwickelte Plattform. Im September kündigten die Briten ihr Software-Paket «Vodafone 360» an, das Kontaktdaten aus Facebook, Windows Live und Google Mail in das Handy-Adressbuch integriert und einen direkten Zugriff auf die Funktionen von Facebook ermöglicht. Solche Entwicklungen will Vodafone mit dem Geld aus dem Sparprogramm weiter vorantreiben. Ausserdem sollen externe Faktoren wie die Inflation und den Umsatzrückgang vor allem in Europa auffangen.


Im ersten Halbjahr steigerte Vodafone seinen Umsatz um 9,3 Prozent auf 21,8 Milliarden Pfund erneut vor allem dank seiner Geschäfte ausserhalb Europas. Der Mobilfunkkonzern ist vor allem in Afrika, aber auch in Asien und dem Nahen Osten breit aufgestellt, wo bei den Telekommunikations-Umsätzen noch zweistellige Wachstumsraten erzielt werden können. Der bereinigte operative Gewinn stieg auf 5,9 Milliarden Pfund. Die Prognose für operativen Gewinn und Cashflow im laufenden Jahr bestätigte Colao. Am Vormittag sank der Vodafone-Kurs um 2,1 Prozent.


EU-Regeln drücken auf den Umsatz
In Deutschland wie in ganz Europa drückten erneut niedrigere Entgelte für Gespräche aus fremden Netzen auf den Umsatz. Auch die Roaming-Gebühren waren von der EU-Kommission im Sommer gesenkt worden. Neue Flatrate-Tarife konnten dies nur teilweise ausgleichen. Im zweiten Quartal sanken die Serviceumsätze in Deutschland um knapp fünf Prozent. Die Zahl der DSL-Kunden stieg im Vergleich zum ersten Quartal leicht auf 3,3 Millionen. Die Zahl der Mobilfunkkunden blieb allerdings mit 34,8 Millionen stabil. (awp/mc/pg/08)

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