Volg behauptet sich in schwierigem Umfeld

Von den über 1’000 Detaillisten, welche von der Bon-appétit-Tochter Usego beliefert wurden, hätten sich bis Donnerstag 128 Händler für einen Vertrag mit Volg entschieden, sagte Volg-Geschäftsleiter Ferdinand Hirsig am Donnerstag vor den Medien in Winterthur.


Rückzaug von Bon appétit
Im Dezember letzten Jahres war bekannt worden, dass sich die zum deutschen Detailhandelsriesen Rewe gehörende Bon appétit Group aus dem Klein-Detailhandel zurückziehen will. Die bisher von der Tochter Usego erfolgte Belieferung der Primo- und Visavis-Läden wurde an Volg übergeben. Die Übergabefrist läuft bis Oktober.


Westschweiz ist interessant
Wie Hirsig weiter sagte, sind von den unabhängigen Händlern bereits 330 im Gespräch mit Volg. Rund 420 Läden passen aber nicht zum Volg-Konzept, da sie mit einem Belieferungsvolumen bis zu 200’000 CHF jährlich nicht kostendeckend bedient werden können. Interessant für die in der Ostschweiz bereits gut vertretene Volg seien vor allem die Standorte in der Westschweiz, so Hirsig.


Umsatz trotz Flaute bei Dorfläden gehalten
Die Diskussion um Preis und Grösse und die Flaute im Detailhandel im zweiten Halbjahr sind aber auch an den Dorflädeli von Volg nicht spurlos vorbeigegangen. Der Umsatz konnte mit 947 Mio CHF aber noch gehalten werden (VJ 945 Mio), und dies bei einem Rückgang der Zahl der Läden um 18 auf insgesamt 617 Standorte. Die Beschäftigtenzahl lag bei 3’700 Angestellten.


Rückgang bei Konsumwaren AG
Die Volg Konsumwaren AG, die Grossistin der Volg-Läden, verzeichnete einen um 2,5% tieferen Umsatz von 502,1 Mio CHF. Logistikprojekte und damit zusammenhängend höhere Personalkosten liessen das Betriebsergebnis von 7,2 Mio auf 7 Mio CHF sinken. Der Reingewinn lag mit 1,8 Mio CHF auf Vorjahreshöhe.Der Umsatz habe dennoch nicht den Erwartungen entsprochen, sagte Hirsig weiter. Nach einem guten Start sei das Geschäft im Sommer abgeflaut: «Es wurde weniger grilliert, weniger getrunken und weniger Glaces gegessen» als im Jahrhundertsommer 2003, fasste Hirsig zusammen.


Volk hinkt Migros hinten nach
Mit Preis und Grösse können die Dorfläden von Volg kaum mit den Grossen der Branche mithalten. Einmal mehr wurde aber betont, dass die Nähe der «einzigartige Mehrweit» eines Dorfladens sei, der ihn von den Grossverteilern unterscheide. Bei Volg stieg der Umsatz pro Quadratmeter um 1,9% auf 9’785 CHF. Die Preise des Volg-Sortimentes sanken um 1,2%. Im Vergleich dazu hat der Migros-Konzern einen Quadratmeterumsatz von 15’108 CHF, während die Preise sich um 0,3% verbilligten. (awp/mc/as)

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