VZ trotzt dem schwierigen Marktumfeld

Unter Berücksichtigung der Einmalkosten im ersten Halbjahr 2007 stieg der Gewinn um 8%. Der Betriebsertrag stieg im ersten Halbjahr auf 51.8 Mio. Franken. Damit liegt er 16% höher als im Vorjahr und 4% höher als im zweiten Halbjahr 2007. Die VZ Depotbank steuerte in der Berichtsperiode bereits 14% zum Betriebsertrag bei. Von 2 Prozentpunkten im ersten Halbjahr 2007 entwickelte sich dieser Anteil bereits im zweiten Halbjahr 2007 auf 10 Prozentpunkte.


Leicht höhere Verwaltungserträge
Die bestandesabhängigen Verwaltungserträge stiegen gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 nur geringfügig um 1%, obwohl das VZ seither neue Kunden dazu gewonnen hat. Für diese bescheidene Entwicklung gibt es zwei Gründe: Erstens drücken die stark negativen Börsen auf den Wert der verwalteten Vermögen. Zweitens fielen in der Berichtsperiode keine Performance Fees an, die im ersten Halbjahr 2007 dank der guten Börsenlage rund 7% zum gesamten Verwaltungsertrag beigetragen hatten. Klammert man die Performance Fees aus, wuchsen die Verwaltungserträge um 9% gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 (2% gegenüber dem zweiten Halbjahr 2007).


Beratungserträge steigen
Im Vergleich zur Vorjahresperiode stiegen die Beratungserträge um 9%. Die Beratung konzentriert sich nach wie vor auf die Hauptthemen Pensionierungs- und Nachlassplanung. Diese Fragen sind von der Finanzkrise weniger berührt, sodass das VZ seine Beratungsaktivitäten ausweiten konnte. Der Anteil der Beratung an den Gesamterträgen liegt konstant bei 13%, allerdings mit leicht abnehmender Tendenz. Ihr Anteil ist deshalb rückläufig, weil der Beitrag der VZ Depotbank stetig steigt.


VZ Depotbank erfolgreich
Im Lauf der letzten 18 Monate liessen 4’600 Vermögensverwaltungskunden ihr Depot auf die VZ Depotbank transferieren. Neun von zehn Kunden, die dem VZ neu ein Vermögensverwaltungsmandat erteilen, entscheiden sich für die VZ Depotbank. Zusätzlich eröffneten im selben Zeitraum 1’000 Kunden ein Geldmarktsparkonto. Neu bietet die VZ Depotbank die Depotführung auch Kunden ohne Vermögensverwaltungsmandat an, und in den kommenden Monaten wird sie zusätzlich auch ein Festzins-Sparkonto anbieten, das eine noch attraktivere Verzinsung der Kundengelder erlaubt.


Investitionen erhöhen die Kosten
Die Personalkosten stiegen gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 um 5%. Unter Ausklammerung der einmaligen Kosten des IPO und der Bankengründung im Frühling 2007 beträgt die Zunahme knapp 19%. Die übrigen operativen Kosten stiegen um 21% (um 31% unter Berücksichtigung der Einmaleffekte im ersten Halbjahr 2007). Dieser Kostenanstieg spiegelt die Investitionen in den Ausbau des Niederlassungsnetzes und den Aufbau der VZ Depotbank wider. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 23%. Zusätzlich hat das VZ seit Sommer 2007 vier neue Niederlassungen aufgebaut, nämlich in Winterthur, Thun und Rapperswil sowie in Frankfurt. Unter normalen Marktverhältnissen hätten die zusätzlichen Verwaltungserträge die höheren Kosten absorbiert, die dieser Ausbau verursacht. In der aktuellen Lage belasten diese Vorlaufkosten die Marge. Aus diesem Grund entwickelte sich die Gewinnmarge nicht im Gleichschritt mit dem Betriebsertrag. Der Betriebsertrag wuchs um 16%, während der Gewinn nur um 8% zunahm. Verglichen mit dem Gewinn, der im ersten Halbjahr 2007 inklusive Einmalkosten angefallen ist, stieg der Gewinn um 31%.


Bilanzsumme wächst deutlich
Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem 30. Juni 2007 von 303 Mio. Franken auf 753 Mio. Franken. Diese Zunahme ist in erster Linie dem starken Wachstum der VZ Depotbank zuzuschreiben. Die Kundengelder der Depotbank wuchsen in den vergangenen 12 Monaten um 419 Mio. Franken und erreichten am 30. Juni 2008 einen Stand von 633 Mio. Franken.


Vermögensverwaltungsgeschäft leidet unter Finanzmarktkrise
Gemäss Matthias Reinhart, Präsident des Verwaltungsrats und Vorsitzender der Geschäftsleitung, wirkt sich die anhaltende Finanzmarktkrise für die VZ Gruppe in erster Linie auf das Vermögensverwaltungsgeschäft aus: «Sinkende Kurse schmälern den Wert der verwalteten Vermögen und damit den Ertrag daraus. Und solange eine negative Stimmung vorherrscht, fällt auch der Zufluss von Neugeld schwächer aus. Im Beratungsgeschäft spüren wir die Auswirkungen der Finanzmarktkrise weniger stark. Wir verzeichneten erneut einen höheren Zustrom von neuen Kunden. Wie erhofft hilft das zusätzliche Angebot der neu gegründeten VZ Depotbank mit, den Ertrag zu stabilisieren und sogar leicht auszubauen.»


Mittelfristiges Wachstumsziel inm Frage gestellt
Zur künftigen Geschäftsentwicklung sagt Reinhart: «Wenn sich die Finanzmärkte in der zweiten Jahreshälfte nicht nachhaltig erholen, werden wir 2008 unser mittelfristiges Wachstumsziel von 20% höheren Bruttoerträgen pro Jahr nicht erreichen. Unsere Expansion bremsen wir deshalb aber nicht. Im dritten Quartal eröffnen wir eine weitere Niederlassung in Neuchâtel, und wir stellen weiterhin gut ausgebildete Nachwuchskräfte ein, die wir zu Beraterinnen und Beratern mit eigener Kundenverantwortung weiterentwickeln. Sobald die Börsen wieder Tritt fassen, wird unser Geschäft dank Basiseffekten und einer breiteren Dienstleistungspalette profitieren.» (vz/mc/ps)

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