Walter Meier: Gewinn und Margen gehen zurück – Prognose 2008 reduziert

WM hat einen Umsatzrückgang um 6,9% auf 381,8 (VJ 410,3) Mio CHF erlitten; organisch ergibt sich allerdings ein Plus von 5,3%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT reduzierte sich um 15,7% auf 22,6 (26,8) Mio CHF, während die EBIT-Marge auf 5,9 (6,5)% zurückfiel, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Reingewinn ging um 12,1% auf 18,1 (20,6) Mio CHF zurück. Die Vorjahreszahlen wurden um die Sondereffekte bereinigt.


«Ausserordentlich schwieriges» Umfeld
Damit hat der Handels- und Industriekonzern die Erwartungen der ZKB verfehlt. Die Bank hatte einen Umsatz von 393,6 Mio CHF, einen EBIT von 26,1 Mio sowie einen Reingewinn von 19,2 Mio CHF prognostiziert. Angesichts des «ausserordentlich schwierigen» Umfelds mit schwachem US-Dollar, steigenden Rohstoffpreisen und abgeschwächter amerikanischer Konjunktur, sei das Ergebnis zufriedenstellend, wird in der Mitteilung CEO Silvan Meier zitiert. Haupttreiber für das organische Wachstum sei die stark wachsende Nachfrage nach Maschinen und Werkzeugen in der Schweiz und in Osteuropa. Negativ hat sich dagegen die im Mai und Juni zurückgegangene Nachfrage in den USA ausgewirkt


Hohe Rohstoffpreise schlagen negativ zu Buche
Für die Hälfte des Rückgangs der EBIT-Marge sei der Verkauf von zwei margenstarken Einheiten im vergangenen Jahr verantwortlich. Der Rest sei auf die beschleunigte Zunahme der Rohstoffpreise sowie auf Umsatzverschiebungen innerhalb des Bereichs Klima zurückzuführen. Der Reingewinn wurde von einmaligen Kosten für das Rebranding- und Fusionsprojekt beeinflusst. Diesen stehen einmalige Buchgewinne wegen einer Änderung der Schätzungen der Forderungen und Vorräte gegenüber. Da sich die beiden Sondereffekte in etwa aufheben, wird auf die Publikation bereinigter Zahlen verzichtet.


Klima-Bereich profitiert von Nachfrage nach Solarthermieanlagen
Von den beiden Bereichen musste «Klima» mit einem Minus von 2,9% auf 215,6 Mio CHF den geringeren Umsatzrückgang hinnehmen. Organisch steigerte der Bereich die Verkäufe um 3,2%. In der Schweiz, wo mehr als die Hälfte des Klimaumsatzes erzielt wird, ergab sich ein Wachstum im einstelligen Prozentbereich, getrieben unter anderem von der beschleunigten Nachfrage nach Solarthermieanlagen. Der EBIT im Bereich Klima minderte sich um 6,5% auf 20,3 Mio CHF und die EBIT-Marge ging auf 9,4% von 9,8% zurück.


Zweistelliger Umsatzrückgang im Fertigungs-Bereich
Der kleinere Bereich «Fertigung» verbuchte ein Umsatzminus von 11,7% auf 166,2 Mio CHF, wobei sich organisch laut WM ein «erfreuliches» Wachstum von 8,1% ergab. Gründe für die deutliche Differenz sind die Abschwächung des US-Dollars sowie die Dekonsolidierung einer Geschäftseinheit. Der EBIT verzeichnete ein Minus von 16,7% auf 10,0 Mio CHF. Die EBIT-Marge verringerte sich auf 6,0 von 6,4%, blieb aber bereinigt um den Verkauf der Geschäftseinheit stabil. Einer Verbesserung der EBIT-Marge in den Schweiz steht ein Rückgang in den USA gegenüber. Die Kostensteigerungen hätten bisher in einem «zufriedenstellenden» Ausmass an die Kunden weitergegeben werden können, allerdings mit einer zeitlichen Verzögerung von bis zu zwei Monaten.


Gesamtjahr: Prognose gekappt
Für das Gesamtjahr 2008 hat WM die Prognosen reduziert. Vom bisherigen Ziel, die bereinigten Vorjahresresultate zu übertreffen, müsse abgerückt werden. Im Gesamtjahr sei deshalb mit einem Rückgang von Umsatz und Gewinn im selben Ausmass wie im ersten Halbjahr zu rechnen, bei einer gleichbleibenden EBIT-Marge. Laufende Akquisitionsprojekte könnten das Resultat im zweiten Semester allerdings bereits positiv beeinflussen. Im zweiten Halbjahr erwartet WM eine stabile Entwicklung des schweizerischen und europäischen Geschäfts in beiden Konzernbereichen. Für USA und Kanada sei die Vorhersehbarkeit aufgrund der «äusserst fragilen» Konjunkturlage und der volatilen Entwicklung auf den Rohstoff- und Währungsmärkten stark eingeschränkt. Dennoch sei in Nordamerika keine weitere substantielle Abschwächung mehr zu erwarten, sondern viel mehr werde mit einer stabilen Entwicklung auf tiefem Niveau gerechnet. (awp/mc/ps/10)

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