WEF: Mehr als 40 Staats- und Regierungschefs in Davos erwartet

Dies sagte der Präsident und Gründer des WEF, Klaus Schwab, in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Freitag. Angesichts der Karambolage auf der Autobahn der Globalisierung habe das Forum in Davos die Rolle des Genesungsheims. Denn wegen der weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise befinde man sich «in der aussergewöhnlichsten Situation, die wir je erlebt haben».


«Die Welt nach der Krise gestalten»
«Wir spüren einen grossen Druck, Antworten auf die Fragen zu finden, die sich die Teilnehmer stellen», sagte Schwab. Die 39. Veranstaltung finde unter dem Motto «Die Welt nach der Krise gestalten» statt und wolle Perspektiven für Auswege aus der Krise aufzeigen. «Ohne diese kommen wir da nie raus.»


Merkel, Putin, Jiabao, Sarkozy und Brown voraussichtlich in Davos  
In Davos dürften Ende Januar zweimal mehr Staats- und Regierungschefs eintreffen als sonst üblich. Darunter befänden sich die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, der russische Regierungschef Wladimir Putin und der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao.  Auch der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der britische Premierminister Gordon Brown würden eventuell anreisen. Der Schweizer Bundespräsident Hans-Rudolf Merz und weitere Bundesräte werden sich ebenfalls in Davos einfinden.


Obamas Präsidentschaft im Fokus
Von den politischen Verantwortlichen werden wie üblich zahlreiche Führungspersonen erwartet. Grosse Aufmerksamkeit werden dieses Jahr die Zentralbanker und die Wirtschaftsführer erhalten. Denn im Zentrum des Interesses wird die Finanz- und Wirtschaftskrise stehen. Bei den politischen Brennpunkten dürften sich die Diskussionen um den durch die Kämpfe in Gaza angeheizten Nahostkonflikt und die neue Präsidentschaft von Barack Obama drehen, der sein Amt als US-Präsident am 20. Januar antritt.


Schwab will Wachstum des WEF bremsen
Das Weltwirtschaftsforum WEF kennt keine Krise. Trotz des Einbruches an Finanzmärkten und Weltwirtschaft sei das WEF seit dem Sommer weiter gewachsen, sagte WEF-Gründer Klaus Schwab weiter dem «Le Temps». Ausgeschiedene Mitglieder wie die in der Finanzkrise untergegangene US-Investmentbank Lehman Brothers seien durch neue ersetzt worden. «Wir haben immer noch rund 1’000 Mitglieder», sagte Schwab. Diese zahlten nach wie vor einen Jahresbeitrag von 42’500 CHF.


Mitgliederzahl nicht ausweiten
«Wir wollen unsere Mitgliederzahl nicht ausweiten», sagte der 70-Jährige, der die Organisation 1971 ins Leben rief. In Davos habe das WEF die Kapazitätsgrenzen erreicht, «denn wir wollen, dass mindestens die Hälfte der Teilnehmer nicht aus der Wirtschaftswelt kommt.» In Genf baut das WEF für 28 Mio CHF ein neues Gebäude. Von den rund 350 Mitarbeitenden seien 280 in Genf tätig. «Wir wollen nicht darüber hinausgehen und möchten das Wachstum der letzten Jahre bremsen», sagte Schwab. (awp/mc/ps/20) 

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