Weitere Proteste in Frankreich

Am Donnerstag blockierten Demonstranten vorübergehend die Zufahrt zum Flughafen von Marseille sowie bei Le Havre eine Autobahn. Auch Schulen und Universitäten waren erneut von Protestaktionen betroffen. Die Probleme bei der Benzinversorgung dauern an. In Lyon, Bastia und anderen Orten kam es erneut zu Krawallen zwischen Randalierern und Polizei. Laut Umfragen haben die Proteste Präsident Nicolas Sarkozys Popularität geschadet. Die sozialistische Oppositionschefin Martine Aubry hat ihn einer Umfrage zufolge so gut wie eingeholt.


Wirtschaft als Geisel genommen
Sarkozy warf den Streikenden vor, die Wirtschaft als Geisel zu nehmen. Die Chemie-Industrie des Landes bezifferte ihren Schaden auf täglich 100 Millionen Euro, die nationale Fluggesellschaft Air France-KLM-KLM kommt nach Medienberichten bisher auf Verluste von 25 Millionen Euro. Frankreich muss zudem seit Wochenbeginn verstärkt Strom importieren, da wegen der Streiks die eigene Produktion gedrosselt ist.


Mehr als 2250 Festnahmen
Die Proteste waren zuletzt radikaler geworden. Allein am Donnerstag waren 266 mutmassliche Randalierer in Polizeigewahrsam gekommen, gab das Innenministerium am Abend bekannt. Seit dem 12. Oktober wurden damit insgesamt mehr als 2250 Menschen vorübergehend festgenommen. Kern der Reform ist die geplante Anhebung des Mindestalters für die volle Rente von 60 auf 62 Jahre. Wer nicht lang genug in die Rentenkasse einzahlen kann, soll erst mit 67 statt wie bisher mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen können. (awp/mc/ss/03)

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