Weltbank: Radikale Handelsliberalisierung ermöglicht Milliardengewinne

Dies sagten die Autoren der Studie zur laufenden Welthandelsrunde, Kym Anderson und Will Martin, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Etwa 45 Prozent davon kämen den Entwicklungsländern zugute.

93 Prozent durch die Öffnung der Märkte
Allein zwei Drittel der Einkommenszuwächse kämen durch tief greifende Reformen im Agrarsektor zusammen, hiess es in der Studie. In dem Bereich seien wiederum 93 Prozent durch die Öffnung der Märkte zu realisieren, und nur sieben Prozent durch den Abbau von Exportsubventionen.


Szenario kaum realistisch
Die Autoren räumten allerdings ein, dass ein solches Szenario in der so genannten Doha-Runde zur Handelsliberalisierung selbst unter höchst optimistischen Annahmen kaum realistisch sei. Die Welthandelsorganisation (WTO) setzt die Verhandlungen im Dezember auf Ministerebene in Hongkong fort. Die Vorbereitungen dafür sind nach Angaben von Unterhändlern der grössten Handelsblöcke Europäische Union und USA aber in eine Sackgasse geraten.


Abbau der Agrarzölle für die Entwicklungsländer
Die Autoren dringen darauf, beim Abbau der Agrarzölle nur ganz wenige Ausnahmen zuzulassen. Wenn nur zwei Prozent der Agrarzölle in Industrieländern als «speziell» deklariert werden – im Jargon der Handelspolitiker eine Kategorie, die eine Zoll-Senkung von nur 15 Prozent zulässt – würden die potenziellen Einkommensgewinne für die Entwicklungsländer aus Agrarliberalisierungen praktisch ausradiert, sagte Anderson. (awp/mc/ab)

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