Werbeumsätze sinken 2009 um 11,4%

In der Fach- und Spezialpresse wurden 17 respektive 12% weniger inseriert, wie die Stiftung Werbestatistik am Mittwoch in Zürich bekannt gab. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in der Schweiz 5,13 Mrd. Fr. für Reklame ausgegeben, das sind 11,4% weniger als 2008 und der grösste Rückgang seit 1982, wie die Stiftung für Werbestatistik erhoben hat. Mit 37,3% respektive 1,92 Mrd. Fr. ging das grösste Stück des Kuchens wie seit jeher an die Printmedien.


Gratiszeitungen mit 13 % tieferen Werbegeldern
Allerdings ist der Anteil der gedruckten Medien an den Gesamtumsätzen erstmals unter 40% gefallen. Der Rückgang zeigte sich auch deutlich bei den Gratismedien: Sie verloren rund 13%. In der Statistik zeigt sich jedoch auch das Verschwinden von Titeln wie «.ch», «News» und «Le Matin Bleu».


Aufschwung trügerisch für Medien
Am dramatischsten zeigte sich die Krise bei den Stellenanzeigen: Mit Inseraten für Stellenangebote nahmen die Printmedien noch 192 Mio CHF ein, 45% weniger als im Vorjahr. Damit waren die Einkünfte noch tiefer als in den schwachen Jahren 2002 und 2003. Ob der sich abzeichnende Konjunktur-Aufschwung die Werbung bald wieder ins Rollen bringt, ist ungewiss: «Es ist schwierig, von der wirtschaftlichen Lage Rückschlüsse auf die Werbeeinnahmen zu ziehen», sagte Rolf Blum, der mit seinem Rechercheteam die Umfrage unter Medienhäusern und Rundfunkgesellschaften ausgewertet hat.


Elektronische Medien besser
Besser erging es den elektronischen Medien: Fernsehwerbung und Sponsoring brachten den TV-Anstalten 595 Mio CHF ein, das sind 5% weniger als 2008. Der Rückgang traf allerdings nur die öffentlich-rechtlichen Sender. Die privaten Schweizer Stationen verbuchten ein Plus, die ausländischen Privatsender blieben gleich.


Radiosender legen zu
Die Radiosender gewannen indessen 3% hinzu und erhöhten ihre Einnahmen auf 135 Mio. Franken. Bei der Kinowerbung ergab sich schon zum dritten Mal in Folge ein Rückgang: Die Investitionen in Kino-Werbung fielen um 13% auf 26 Mio CHF.


Internetwerbung gewinnt an Bedeutung
Zur Internetwerbung konnte die Stiftung keine genauen Zahlen erheben. Klar ist, dass das Web als Werbeträger an Bedeutung gewinnt. Der Online-Markt dürfte Schätzungen zufolge innert eines Jahres von 300 auf 358 Mio CHF gewachsen sein. (awp/mc/pg/28)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert