Wifo: Verzögerte EU-Integration lastet auf Schweizer Wirtschaft

Der vor zehn Jahren erfolgte Beitritt Österreichs zur EU habe das Bruttoinlandprodukt (BIP) des Landes um rund ein halbes Prozentpunkt pro Jahr beschleunigt.


EU-Integration hat Produktivität erhöht
Ein Drittel Prozentpunkt stamme von der vollen Teilnahme am EU- Binnenmarkt, je 0,1 Prozentpunkte von Mitnahmeeffekten des EG- Binnenmarktes sowie vom Beitritt zur Wirtschafts- und Währungsunion (WWU). Die EU-Integration habe die Produktivität erhöht durch stärkeren Wettbewerb, zügigere Reformen und mehr Forschung und Entwicklung, schreibt die Wifo.


1 Prozentpunkt pro Jahr schneller gewachsen als die Schweiz
Insgesamt sei Österreich um rund 1 Prozentpunkt pro Jahr schneller gewachsen als die Schweiz. Ein Drittel davon gingen auf den – allmählich schwindenden – Aufholeffekt zurück, ein Drittel auf die Ostöffnung nach dem Fall des «Eisernen Vorhangs». Dank der EU-Erweiterung im Jahr 2004 hält dieser Ostbonus für Österreich laut Wifo in abgeschwächter Form an.


Wohlfahrtseinbussen erlitten
Die Schweiz habe dagegen im letzten Jahrzehnt vermutlich Wohlfahrtseinbussen erlitten. In der Entwicklung des BIP pro Kopf sei Anfang der 90er-Jahre ein Bruch zu verzeichnen gewesen, seither habe die Schweiz den Vorsprung gegenüber den USA eingebüsst. Gegenüber Österreich mache der anfänglich grosse Vorsprung jetzt nur noch rund 6 Prozent aus.


Wirtschaftliche Integration
Wie sich die Bilateralen Verträge II der Schweiz mit der EU auswirken werden, lässt die Wifo offen. Die Abkommen ermöglichten aber die weitgehende wirtschaftliche Integration. (awp/mc/ab)

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