X-FAB und 1st Silicon fusionieren

Mit der Transaktion würden die Fertigungskapazitäten nahezu verdoppelt, teilte der Vorstand des Erfurter Unternehmens mit. Hauptsitz der Firma, die nach dem Zusammenschluss auf etwa 2200 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von rund 250 Millionen Euro kommt, soll Erfurt sein. Nach dpa-Informationen wird die Fusion bargeldlos über einen Aktientransfer erfolgen.


Spezialisierter Hersteller
X-FAB ist kein Massenhersteller, sondern auf analog-digitale Schaltkreise unter anderem für die Automobilindustrie, für Kommunikationstechnik und Konsumgüter spezialisiert. Die Mikrochips werden im Auftrag von Kunden produziert, die nicht über die dafür notwendigen eigenen Fertigungskapazitäten verfügen. Unter den so genannten Foundries (Fertigungsdienstleistern) werde X-Fab nach Abschluss der Transaktion mit einer Jahreskapazität von 700’000 Siliziumscheiben (Wafern) von der Nummer elf auf Rang sieben aufsteigen, sagte Unternehmenssprecher Thomas Hartung.


Mehrheitsanteile bei X-Fab?
Die Mehrheitsgesellschafter der beiden Foundries – bei der 1998 gegründeten 1st Silicon ist es der malaysische Staat Sawarak – verständigten sich auf eine Fusion, die in den kommenden Monaten abgeschlossen werden soll. Mehrheitsgesellschafter von X-Fab ist seit 1999 die belgische Beteiligungsgesellschaft XTRION N.V. (früher ELEX). Nach unbestätigten Informationen sollen die Mehrheitsanteile der fusionierten Gesellschaft bei X-Fab liegen.


Ergänzung der eigenen Werke
Beide Fusionspartner sind von der Kapazität – monatlich etwa 28.000 Wafer – und der Mitarbeiterzahl von jeweils 1100 etwa gleich gross. In der Technologie der 2001 in Betrieb gegangenen Fabriken von 1st Silicon sieht X-Fab Vorstandschef Hans-Jürgen Straub eine Ergänzung der drei eigenen Werke in Erfurt, Grossbritannien und den USA. Der Erfurter Halbleiterhersteller, der sich im vergangenen Jahr für das von Schliessung bedrohte Infineon-Werk in München-Perlach interessiert hatte, erzielte 2005 einen Umsatz von knapp 163 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg von 7,7 Millionen auf 15,0 Millionen Euro. (awp/mc/pg)

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