Zahl der Konkurse blieb 2008 stabil – deutlich weniger Verluste

Die Ergebnisse bestätigten die stabile Tendenz, die sie in den vergangenen vier Jahren beobachtet habe. Allerdings seien nicht alle im Jahr 2008 abgeschlossenen Konkurse auch im selben Jahr eröffnet worden.


Fast die Hälfte der Konkurse in 4 Kantonen
Fast die Hälfte (48%) aller Konkurseröffnungen in der Schweiz fiel auf die vier Kantone Waadt (1’462), Zürich (1’450), Bern (1’154) und Genf (1’055). Auf dieselben Kantone fallen auch über 51% aller erledigten Konkurse, wie es weiter hiess. Ausser im Kanton Genf (+8% auf 1’192) gingen die Konkurserledigungen in allen Westschweizer Kantonen und im Tessin zurück. Bei den Deutschschweizer Kantonen verzeichnete der Kanton Basel-Landschaft die stärkste Zunahme an erledigten Konkursen (+62% auf 297).


Verluste gingen deutlichen zurück
Zudem gingen die aus den Konkursverfahren entstandenen Verluste deutlichen zurück. 2007 beliefen sich diese noch auf 3,36 Mrd CHF, 2008 waren es mit 2,55 Mrd CHF fast ein Viertel weniger (-24%). Dies sei das tiefste Ergebnis seit zehn Jahren, schrieb das BFS. Für die Kantone Tessin und Genf, welche im 2007 die grössten Verluste erlitten, war das vergangene Jahr weniger belastend. Im Tessin ist der Verlustbetrag um 71% (428 Mio CHF) zurückgegangen, in Genf um 44% (264 Mio CHF).


Genf mit 332 Mio CHF der Kanton mit den höchsten Verlusten
Dennoch bleibt Genf mit 332 Mio CHF der Kanton mit den höchsten Verlusten. Die Kantone Bern (326 Mio CHF) und Waadt (252 Mio CHF) belegen den zweiten und dritten Platz auf der Verliererliste. In den Kantonen Zug (1,2 Mio CHF) und Aargau (800’000 CHF) gab es die höchsten durchschnittlichen Konkursverluste.


Zahl der Betreibungen nahm nur leicht zu
Auch die Zahl der Betreibungen nahm nur leicht um 1,18% auf 2,5 Millionen Zahlungsbefehle zu. Die Zahl der Pfändungen ging hingegen um 1,35% auf 1,3 Millionen zurück. Die Verwertungen nahmen um 2,5% auf 470’000 Fälle zu.


Kein direkter zeitlicher Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise
Laut Pierre Maftei von der Sektion Unternehmensstruktur des BFS, kann man die Konkurs-Statistik 2008 nicht in einen direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise stellen. Es gebe immer Verzögerungen, weil ein angeschlagenes Unternehmen üblicherweise nicht sofort nach Beginn der Krise in Konkurs falle. Zudem spiele die Kreditvergabepolitik eine wichtige Rolle. «Wenn die angeschlagenen Unternehmen Hilfe in Form von Krediten bekommen, können dadurch Konkurse eventuell verhindert oder verzögert werden», sagte Maftei. (awp/mc/gh/18)

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