Zahlungsbilanz leidet 2008 unter Finanzmarkt-Krise

Vom Rückgang waren fast alle Branchen betroffen. Im Handel mit Dienstleistungen gingen insbesondere die Finanzdienste der Banken stark zurück. Daneben sanken aber auch die Importe von Waren und Dienstleistungen um 8%, weshalb sich der Export-Überschuss leicht um 0,4 Mrd CHF auf 13,3 Mrd CHF erhöhte. Der Überschuss der Ertragsbilanz ist daher vor allem auf das Plus bei den Netto-Kapitalerträgen zurückzuführen. Dieses betrug 3,3 Mio CHF.


Banken bauen Forderungen und Verpflichtungen massiv ab
Im Kapitalverkehr wurden 0,7 Mrd CHF mehr importiert als exportiert. Im Vorjahresquartal war mit 10,5 Mrd CHF noch deutlich mehr Kapital ausgeführt als eingeführt worden. Die Banken bauten einerseits ihre Forderungen und Verpflichtungen gegenüber dem Ausland massiv ab. Daraus flossen den Schweizer Banken Mittel im Umfang von 59 Mrd CHF zu. Zum anderen investierten die Schweizer Banken in grossem Umfang Mittel im Ausland, um die Kapitalbasis ihrer Tochterunternehmen im Ausland zu stärken. Dies führte zu hohen Netto-Direktinvestitionen von 28,5 Mrd CHF (Vorjahr: 17,1 Mrd CHF).


UBS-Rettungsaktion lässt Portfolioinvestitonen im Ausland stark ansteigen
Zudem führte die im Ausland emittierte UBS-Pflichtwandelanleihe (6 Mrd CHF), welche der Bund zu deren Rettung übernahm, zu weiteren Mittelabflüssen. Aber auch bei den vom Stabilitätsfonds übernommenen Aktiven UBS in der Höhe von 16 Mrd CHF handelte es sich um Wertpapiere ausländischer Emittenten, was die Portfolioinvestitionen im Ausland im Vergleich zum Vorjahresquartal insgesamt mit 27,2 Mrd CHF deutlich ansteigen liess (Vorjahresquartal: 3,2 Mrd CHF). Daneben waren auch die ausländischen Portfolioinvestitionen in der Schweiz hoch (+12,9 Mrd CHF). Dazu trugen unter anderem ausländische Investoren bei, die Aktien von Banken in der Schweiz erwarben. Dies führte zu Netto-Portfolioinvestitionen in der Höhe von 14,3 Mrd CHF.


Starke Abnahme bei Netto-Kapitaleinkommen
Im Gesamtjahr sank die Ertragsbilanz um 2,2 Mrd auf 49,3 Mrd CHF. Der Exportüberschuss nahm dank der drei ersten dynamischen Quartale mit 62,9 Mrd CHF zwar um 9,4 Mrd CHF zu. Dies konnte aber die starke Abnahme beim Netto-Kapitaleinkommen mit 10,2 Mrd CHF (2007: 21,7 Mrd CHF) nicht kompensieren. Im Kapitalverkehr wurden 54,7 Mrd CHF mehr exportiert als importiert. Im Vorjahr war noch 38,4 Mrd CHF mehr aus- als eingeführt worden. (awp/mc/pg/26)

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