ZEW-Konjunktur-Erwartungen im November sinken stärker als erwartet

Die ZEW-Konjunktur-Erwartungen seien von minus 18,1 Punkten im Vormonat auf minus 32,5 Punkte gesunken, teilte das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem wesentlich moderateren Rückgang auf nur minus 20,0 Punkte gerechnet.


Kreditkrise als Ursache
Die Kreditkrise weite sich immer mehr aus, begründet das ZEW die merklich eingetrübten Konjunkturerwartungen. So erwarteten die befragten Finanzexperten eine deutliche Konjunkturabschwächung in den USA. Auch der schwache US-Dollar sorge für erschwerte Bedingungen für die deutsche Exportindustrie. Weitere Risikofaktoren stellten der hohe Ölpreis und die Entwicklung der Verbraucherpreise dar.


Finanzkrise noch längst nicht ausgestanden
«Die Risikofaktoren nehmen bei der Beurteilung der Analysten einen hohen Stellenwert ein», kommentierte ZEW-Präsident Wolfgang Franz die Ergebnisse. Die Finanzkrise sei «längst noch nicht ausgestanden», und die Aufwertung des Dollar belaste die Exportwirtschaft. Daher sei zu befürchten, dass sich die Konjunkturdynamik «nicht unerheblich» verlangsamen werde.


Aktuelle konjunkturelle Lage kaum eingetrübt
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage trübte sich indes nur geringfügig ein. Der entsprechende Indikator sank von 70,2 Punkten im Vormonat auf 70,0 Punkte. Volkswirte hatten zuvor mit einem deutlicheren Rückgang auf 67,4 Punkte gerechnet. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sanken um 11,0 Punkte auf minus 30,0 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ging um 2,7 Punkte auf 60,2 Punkte zurück.


Die Forscher befragten 269 Analysten und professionelle Anleger. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt. (awp/mc/pg)


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