Zuger Kantonalbank steigert Gewinn leicht

Geprägt war das vergangene Jahr für die ZGKB von einer deutlichen Ausweitung des Geschäfts. Die Bilanzsumme der Kantonalbank erhöhte sich um rund 440 Mio CHF auf 10,4 Mrd CHF. Getrieben wurde das Wachstum vom Anstieg der Kundengelder, die um knapp 600 Mio CHF auf 7,4 Mrd CHF stiegen, wie der Präsident der Geschäftsleitung, Pascal Niquille, am Freitag an der Bilanzmedienkonferenz in Zug sagte. Die Bank verzeichnete rund 1’700 Neukunden.


Starkes Wachstum des Hypothekargeschäfts
Die Kundenausleihungen nahmen insgesamt um 5,0% zu, was vor allem auf das starke Wachstum des Hypothekargeschäfts zurückzuführen war: Die Hypothekarforderungen stiegen unter dem Strich um 6,7% oder rund eine halbe Mrd CHF auf 8,0 Mrd CHF. Die Kantonalbank habe an die Hypotheken noch immer die gleich strengen Standards angelegt, betonte der ZGKB-Präsident. Die starke Ausweitung des Geschäfts sei auf die ungebrochene Bautätigkeit im Kanton, die wachsende Bevölkerung sowie die tiefen Zinsen zurückzuführen.


Gewinn im Zinsengeschäft steigt um 2,3 %
Der Erfolg im Zinsengeschäft, das knapp drei Viertel der Erträge ausmacht, stieg unter dem Strich um 2,3% auf 157,7 Mio CHF. Dabei fiel das zweite Halbjahr aufgrund der Hypothekarzinssenkung per 1. Juli 2009 deutlich schwächer aus als das erste. Weil die Kunden der ZGKB trotz Aufschwung an den Finanzmärkten in ihrem Anlageverhalten weiterhin zurückhaltend blieben, ging der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 6,0% zurück.


Mehr Mitarbeiter
Wegen der zahlreichen Neukunden baute die Zuger KB ihren Personalbestand aus, was zu einem Anstieg des Geschäftsaufwands um 3,7% führte. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich auf 42,5% (VJ 41,6%), was aber noch immer ein «sehr gutes Niveau» bedeute, wie Niquille betonte. Unter dem Strich verbesserte sich der Bruttogewinn um 0,1% auf 123 Mio CHF.


Tiefe Rückstellungen
Eine deutliche Verschlechterung der Risikoentwicklung konnte die Kantonalbank nicht feststellen: Weiterhin bewege sich der Rückstellungsbedarf auf tiefem Niveau. Zwar tätigte das Institut neu Einzelwertberichtigungen für gefährdete Unternehmenskredite in Höhe von 4,5 Mio CHF, dagegen lagen die allgemeinen Rückstellungen unter dem Vorjahresniveau.


Für das laufende Jahr gaben sich die ZGKB-Verantwortlichen betont zurückhaltend. Wohl erst im Herbst werde man klarer sehen, ob die Wirtschaftskrise vorbei sei, meinte der ZGKB-Präsident. Er rechne jedenfalls mit zunehmenden Ausfällen bei den Unternehmenskrediten. Das Ergebnis 2010 sehe er leicht unter demjenigen von 2009, sagte Niquille. Insgesamt erwarte er aber ein «zufriedenstellendes 2010». Die ZGKB habe mit einer starken Eigenmittelbasis und einer vorsichtigen Risiko- und Kreditpolitik vorgesorgt.


Wechsel im Bankrat
Für den Bankratspräsident Beat Bernet war es die letzte Bilanzmedienkonferenz an der Spitze der Zuger Kantonalbank. Der Universitätsprofessor soll auf die Generalversammlung hin von Unternehmensberater Bruno Bonati an der Spitze des Bankrats ersetzt werden. Nachdem er bereits 14 Jahre im Bankrat Einsitz hatte – davon 5 Jahre als Präsident – glaube er, dass es neuen Wind brauche, begründete Bernet seinen Rücktritt.


Neben Bernet treten auch Vizepräsident André Rotzetter sowie Urs Kohler aus dem siebenköpfigen Gremium zurück. Neben Bonati sollen neu auch Carla Tschümperlin, Chefin und Verwaltungsratspräsidentin des Bau-Zulieferers A. Tschümperlin AG in Baar, sowie Patrik Wettstein Einsitz nehmen. (awp/mc/pg/33)

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