880’000 Menschen in der Schweiz können schlecht lesen und rechnen

Neuenburg – 15 Prozent der Schweizer Bevölkerung zwischen 16 und 65 Jahren haben Mühe beim Lesen, Rechnen und Problemlösen ohne Gebrauchsanweisung. Das sind etwa 884’000 Menschen. Tendenziell verdienen sie weniger und sind seltener erwerbstätig als die Gesamtbevölkerung.
Zudem sind ihr Wohlbefinden und ihre Teilnahme am sozialen Leben niedriger als bei Personen mit höheren Kompetenzen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag aufgrund der OECD-Evaluation der Kompetenzen von Erwachsenen (Piaac) mitteilte.
Von den Erwachsenen mit geringen Kompetenzen haben 46 Prozent demnach keine nachobligatorischen Bildungsabschluss. 56 Prozent von ihnen finden sich in der Altersgruppe zwischen 46 und 65 Jahren. Mit 7 Prozent lag ihre Arbeitslosigkeit höher als in der Gesamtbevölkerung (2 Prozent).
Gemäss dem BFS könnte die fehlende Kompetenzentwicklung sozioökonomische und familiäre Hintergründe haben: Lediglich 12 Prozent der Eltern dieser Menschen hatten höhere Bildungsabschlüsse gegenüber 34 Prozent der Gesamtbevölkerung. (awp/mc/ps)