ABB richtet Transformatoren-Geschäft neu aus

ABB richtet Transformatoren-Geschäft neu aus
(Foto: ABB)

Genf – Der Industriekonzern ABB richtet seine globalen Aktivitäten des Transformatorengeschäfts neu aus. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit in einem von erhöhtem Wettbewerbsdruck und Konsolidierung gekennzeichneten Marktumfeld verbessert werden, wie der Konzern am Montag mitteilt. Dieser Schritt ist Teil des Transformationsprogramms «Power Up» der Division Stromnetze.

In den Vereinigten Staaten werde man die Aktivitäten im Leistungstransformatorenbau konsolidieren und in die Geschäftseinheiten in South Boston und Crystal Springs investieren. In St. Louis, Missouri, werde die Produktion eingestellt, der Fokus aber weiterhin auf Engineering und Service liegen. Am Standort South Boston werde ABB zudem neue Produktionsbetriebe für Traktionstransformatoren für die Eisenbahnindustrie errichten. Darüber hinaus werde ABB ihr Werk für Mittel- und Hochspannungstransformatoren im kanadischen Varennes ausbauen, um diesen Markt besser bedienen zu können.

Ausbau in Indien und China
In Asien, im Nahen Osten und in Afrika werde ABB zur Unterstützung der wachsenden Marktbedürfnisse, und um näher am Kunden zu sein, in Indien ihre Aktivitäten im Traktionstransformatorengeschäft ausbauen. Zudem werde in die Modernisierung der Fabrik für Traktionstransformatoren in Datong, China, investiert, um deren Effizienz zu verbessern und der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, heisst es weiter.

Restrukturierung des Standorts Genf 
In Europa werde die Produktion von Traktionstransformatoren im polnischen Lodz konsolidiert. Damit werde der Standort zur Fertigungsdrehscheibe für Bahnkunden in der Region. In Lodz würden auch die Kapazitäten für Leistungs- und Verteiltransformatoren erweitert. Dadurch würden Skaleneffekte erzielt und der Standort zu einem der grössten Transformatorenzentren von ABB.

In diesem Zusammenhang soll auch der Standort in Genf restrukturiert werden, wie bereits im Tagesverlauf bekannt wurde. Geplant sei, dort weiterhin Prototypen und kleinere Stückzahlen zu produzieren, teilt ABB mit weiter mit. Dort werde auch nach wie vor das Kompetenzzentrum für diese Technologie seinen Sitz haben und ein Innovationszentrum für Energieeffizienz und nachhaltige Mobilitätslösungen sein.

Abbau von bis zu 100 Stellen
Gemäss einer mit dem Dossier vertrauten Quelle wird das Massengeschäft mit den Traktions-Plattformen für Lokomotiven nach Polen ausgelagert werden. Davon könnten bis zu 100 Stellen betroffen sein. Wie die Quelle weiter preisgab, sollen die Stellen bei ABB Sécheron über zwei Jahre verteilt abgebaut werden.

Am vergangenen Dienstag protestierten angesichts der Gerüchte über Verlagerungen ins Ausland rund 130 Beschäftigte von ABB Sécheron mit einer Kundgebung und Arbeitsniederlegungen und kritisierten mangelnde Kommunikation des Managements. Zuvor war der Chef des Genfer Werks, Jean-Luc Favre, überraschend zurückgetreten. Die Gewerkschaft Unia gab vergangene Woche bekannt, dass ABB für den heutigen Montag ein Treffen zwischen Arbeitnehmervertretern und den ABB-Personalverantwortlichen angesetzt habe. (awp/mc/pg)

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