ABB wird ambitionierter

ABB wird ambitionierter
ABB-CEO Björn Rosengren. (Bild: ABB)

Zürich – ABB will künftig schneller wachsen als bisher. Sowohl mit Blick auf das Umsatzwachstum als auch hinsichtlich der operativen Gewinnmarge hat sich der Technologiekonzern ehrgeizigere Ziele gesetzt als bisher.

Künftig will ABB auf vergleichbarer Basis jährlich um «5 bis 7 Prozent über den Konjunkturzyklus» wachsen, wie das Unternehmen am Donnerstag anlässlich eines Kapitalmarkttages mitteilte. Darüber hinaus sollen Akquisitionen wie bisher 1 bis 2 Prozent zum Wachstum beisteuern. Insgesamt soll so ein Umsatzplus von jährlich zwischen 6 und 9 Prozent erreicht werden. Bisher strebte ABB ein jährliches Umsatzwachstum von 4 bis 7 Prozent inklusive Akquisitionen an.

Für die operative Gewinnmarge (EBITA) wird künftig ein Wert zwischen 16 und 19 Prozent angestrebt, zuvor waren es «mindestens 15 Prozent» ab 2023. Ausserdem wird das jährliche Ziel für die Kapitalrendite (ROCE) auf «über 18 Prozent» aktualisiert, von zuvor 15 bis 20 Prozent.

«ABB stärker denn je»
Konzernchef Björn Rosengren zeigte sich diesbezüglich zuversichtlich. «Wir fühlen uns sehr wohl mit den neuen Zielen», sagte er: «ABB steht stärker da denn je, aber das ist nur der Anfang.»

Er betonte weiter, dass sich mittlerweile 70 Prozent der insgesamt rund 20 Divisionen von ABB im Wachstumsmodus befänden. Dies ist laut früherer ABB-Definition die Voraussetzung, dass sie auch über Akquisitionen wachsen können. Er bekräftige dabei gleichzeitig das Ziel von 5 bis 10 Zukäufen im Jahr.

Er unterstrich seine Zuversicht unter anderem mit der wegen der Energietransformation hohen Nachfrage nach Elektrifizierungsprodukten. «Diese ist so hoch wie noch nie», erklärte Rosengren.

Einerseits seien dafür die zunehmende Elektrifizierung ganz allgemein, etwa bei den Autos, oder die Nachfrage nach höherer Sicherheit bei der Energieversorgung verantwortlich, andererseits auch die Notwendigkeit, die Effizienz des Energieverbrauchs zu erhöhen, um die Emissionen zu senken.

Das zweite Hauptfeld von ABB, die Automatisierung, werde unter anderem vom Mangel an Arbeitskräften und deren steigenden Löhnen getrieben.

Sehr viele KI-Projekte
Ein wichtiges Thema für ABB ist auch die künstliche Intelligenz (KI). Laut Rosengren laufen derzeit über 100 Projekte unter diesem Stichwort. Dabei geht es etwa um die Verbesserung des Energie-Managements oder um neue Fähigkeiten von Maschinen und Robotern. Am meisten verspricht er sich von einer neuen Qualität in der Interaktion zwischen den Maschinen und den Menschen, etwa über eine Kommunikation in natürlicher Sprache.

Bestätigt wurde darüber hinaus der strategische Umgang mit den erwirtschafteten Mitteln. Im Vordergrund steht das organische Wachstum, das durch Investitionen in Forschung und Entwicklung angetrieben werden soll. Weiterhin soll auch eine über den Zeitverlauf steigende Dividende ausbezahlt werden.

An nächster Stelle der Prioritätenliste stehen die wertsteigernden Akquisitionen und danach sollen die Mittel gegebenenfalls über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgeführt werden.

Die Börsianer fanden Gefallen an den neuen Zielen: Die Aktie stand zu Handelsschluss 1,8 Prozent höher. (awp/mc/ps)

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