Abgekühlte Stimmung unter Schweizer CFOs

Abgekühlte Stimmung unter Schweizer CFOs

Nur noch rund die Hälfte der befragten CFOs ist optimistisch für die Konjunkturaussichten der Schweiz.

Zürich – Schwächelnde Konjunkturzahlen aus dem In- und Ausland und geopolitische Krisen lassen die Schweizer Finanzchefs wenig euphorisch in die Zukunft blicken. Dies zeigt die 21. Deloitte Umfrage unter Schweizer CFOs.

Eine abschwächende Schweizer Konjunktur, schleppende Erholung in Europa sowie  globale politische Krisenherde zeigen Wirkung: Mit 26% stufen aktuell nur ein Viertel der Schweizer CFOs die finanziellen Aussichten für ihr Unternehmen positiv ein. Dies ist der niedrigste Wert seit zwei Jahren, wie die Deloitte CFO-Umfrage zeigt.

Von den befragten 120 CFOs ist rund die Hälfte (53%) optimistisch für die Konjunkturaussichten der Schweiz. Im letzten Quartal 2014 gehörten noch 75% zu den Optimisten, was einem Minus von 22 Prozentpunkten entspricht. Der Anteil der Finanzchefs, der die Konjunktur weder positiv noch negativ einschätzt, ist von 23% auf 38% gestiegen.

„Die Schweizer Finanzchefs blicken erstmals seit etwa zwei Jahren wieder kritisch in die Zukunft“, erklärt Michael Grampp, Chefökonom von Deloitte in der Schweiz. „Neben den Konjunkturzahlen verunsichern die aktuellen militärischen Konflikte: Bei der Risikoeinschätzung der CFOs dominieren geopolitische gegenüber wirtschaftlichen Risiken deutlich.“

70% in Sorge wegen geopolitischer Risiken
Seit Jahresanfang haben sich die geopolitischen Spannungen in einigen Regionen, wie beispielsweise Ostasien, dem Mittleren Osten oder Osteuropa (Ukraine-Russland), deutlich verschärft. 70% der CFOs sehen darin ein wesentliches Unternehmensrisiko. Fast die Hälfte (48%) der von Deloitte befragten Unternehmen sieht sogar direkte negative Auswirkungen dieser Spannungen auf das eigene Unternehmen. Michael Grampp ergänzt: „Neben dem Konflikt in Osteuropa steigen derzeit auch die Sorgen vor möglichen Auswirkungen der Ebola-Epidemie, zum Beispiel durch Beeinträchtigung globaler Beschaffungsketten.“

Stabiler Wechselkurs – dank Nationalbank
Die grosse Mehrheit der Finanzchefs (86%) rechnet mit einem stabilen Franken-Euro-Wechselkurs von 1.22 in 12 Monaten. 50% der Befragten erwartet zudem, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) noch mindestens zwei Jahre an der Wechselkursuntergrenze festhalten wird. Im hypothetischen Fall, dass die SNB den Mindestkurs morgen aufheben würde, glauben nur 17% dass der Euro in 12 Monaten dann noch bei 1.20 oder höher stehen würde.

Michael Grampp betont: „Der Schweizerischen Nationalbank kommt weiterhin eine absolut zentrale Rolle bei der Marktstabilisierung zu. Der derzeitige Wechselkurs bleibt eine Heraus-forderung, an die sich Unternehmen allerdings zu grossen Teilen gewöhnt haben: 81% sehen aktuell in einem Wechselkurs von EUR/CHF 1.20 weder einen Nachteil noch einen Vorteil.“

Über die Deloitte CFO-Umfrage
Jedes Quartal führt Deloitte in der Schweiz eine Quartalsumfrage unter Chief Financial Officers (CFO) und Finanzchefs durch. An der 21. Umfrage, am Ende des dritten Quartals 2014 durchgeführt, haben 120 CFOs teilgenommen. Sie repräsentieren börsenkotierte Unternehmen und grössere, privat gehaltene Gesellschaften aus allen relevanten Industrien/Wirtschaftszweigen. Deloitte DTTL führt vergleichbare CFO Studien in weiteren 20 Ländern durch.
Die vollständigen Resultate finden Sie hier bereit zum Download.

Über Deloitte in der Schweiz
Deloitte ist ein führendes Prüfungs- und Beratungsunternehmen in der Schweiz und bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance. Mit rund 1‘300 Mitarbeitenden an den sechs Standorten Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano und Zürich (Hauptsitz) betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Grösse aus allen Wirtschaftszweigen. Deloitte AG ist eine Tochtergesellschaft von Deloitte LLP, dem Mitgliedsunternehmen in Grossbritannien von Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL). Über DTTL sind deren Mitgliedsunternehmen mit rund 210‘000 Mitarbeitenden in mehr als 150 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

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