Adecco gewinnt Marktanteile und hält an Vorjahresdividende fest

Adecco gewinnt Marktanteile und hält an Vorjahresdividende fest
Hauptsitz der Adecco Group in Zürich. (Bild: Adecco)

Zürich – Die Adecco Group ist im vergangenen Jahr mit der belgischen Akka kräftig gewachsen. Und auch ohne Zukäufe hat der Personaldienstleiser zum Jahresende hin organisch gut zugelegt. Derweil belasteten Kosten zur Akka-Integration das Ergebnis. Dennoch bleibt die Dividende unverändert.

Adecco habe im vierten Quartal «ausgezeichnetes» Wachstum erreicht, Marktanteile dazugewonnen und das Jahr 2022 gut abgeschlossen, sagte Konzernchef Denis Machuel am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. «Unsere Investitionen in zukünftiges Wachstum haben Erfolge gezeigt.»

Machuel hatte bei Adecco vergangenen Juli vom langjährigen CEO Alain Dehaze das Zepter und dessen Wachstumspläne übernommen. Im vierten Quartal kletterte der Umsatz um 13 Prozent auf 6,21 Milliarden Euro. Um Zukäufe, Wechselkurseffekte und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage bereinigt verblieb ein organisches Wachstum von 5 Prozent.

Das war mehr als Analysten erwartet hatten und besser als bei der Konkurrenz. Besonders gut lief das Geschäft im wichtigsten Markt Frankreich, in der DACH-Region sowie in Asien-Pazifik. Rückläufig war der Umsatz dagegen in den USA, wo der Konzern in die Erfolgsspur zurückfinden will.

Mit Akka auf Vormarsch
Nach Sparten betrachtet erzielte Akkodis mit 6 Prozent gutes, organisches Wachstum. Akkodis entstand aus der Technologietochter Modis und erworbenen Akka. Die Hauptsparte Adecco (Temporärarbeit) legte ebenfalls um 6 Prozent zu, während LHH mit Fachkräftevermittlung, Weiterbildungen und Karriereberatungen stagnierte (+1%).

Mit der Integration von Akka, die als alleinstehende Firma einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro erzielt hatte, sei man gut auf Kurs, sagte Finanzchef Coram Williams. So habe man durch den Zusammenschluss mit Modis Kontrakte im Volumen von rund 90 Millionen dazugewonnen.

Die Einbindung von Akka kostet aber auch Geld: Im Gesamtjahr 2022 wurden dafür 85 Millionen der insgesamt veranschlagten 120 Millionen Euro verbucht. Demgegenüber bewegten sich die Synergiegewinne mit 25 Millionen noch auf tiefem Niveau. Bis Ende 2023 soll das Synergiepotenzial auf 50 bis 55 Millionen anziehen.

Unveränderte Dividende
Der Umsatz der Adecco-Gruppe legte im Gesamtjahr 2022 ebenfalls um 13 Prozent (org. +5%) auf 23,6 Milliarden Euro zu und die Bruttogewinnmarge verbesserte sich um 60 Basispunkte auf 21,0 Prozent. Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITA) ging hingegen von Wachstumsinvestitionen belastet um 13 Prozent auf 833 Millionen zurück. Die dazugehörige Marge betrug 3,5 Prozent nach 4,6 Prozent im 2021.

Diese Marge will Adecco mittelfristig bis auf 6 Prozentpunkte erhöhen. Schlechter laufende Geschäfte wie die LHH-Sparte oder die US-Einheit dürften an Fahrt aufnehmen und einen Beitrag zur Margenverbesserung liefern. Und nebst den Akkodis-Synergien wird ein 150 Millionen schweres Sparprogramm die Kostenseite entlasten.

Unter dem Strich verblieb ein Jahresgewinn von nur 342 Millionen Euro nach 586 Millionen im Jahr davor. Dabei haben nebst dem tieferen operativen Ergebnis und Integrationskosten auch höhere Abschreibungen belastet. Den Aktionärinnen und Aktionären will Adecco dennoch erneut eine Dividende von 2,50 Franken je Aktie bezahlen. «Die Dividende ist für die Aktien-Story der Gruppe ein wichtiges Element», betonte Finanzchef Williams. (awp/mc/ps)

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