Adecco steigert Reingewinn in Q3 um über 60 %

Adecco steigert Reingewinn in Q3 um über 60 %

Adecco-CEO Patrick De Maeseneire. (Foto: Adecco)

Glattbrugg – Der Personalvermittler Adecco findet langsam auf den Wachstumskurs zurück. Im dritten Quartal 2013 sanken die Umsätze in der Berichtswährung Euro zwar weiterhin relativ klar, in lokalen Währungen waren sie allerdings erstmals seit längerer Zeit wieder gleich hoch wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum und im Oktober gar höher. Da weiterhin viel Wert auf die Kostenseite gelegt wird, verbesserten sich die Gewinnzahlen deutlich und lagen klar über den Erwartungen.

Der Umsatz im Berichtsquartal erreichte 5,03 Mrd EUR, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dies entspricht zwar einem Minus von 5% auf berichteter Basis, aber einem Nullwachstum zu konstanten Währungen bzw. auf organischer Basis. Die Wachstumsrate hat sich damit im Vergleich zu den Vorquartalen weiter verbessert, war Adecco doch organisch im zweiten Quartal noch um 3%, im ersten Quartal um 5% und im vierten Quartal 2012 gar um 6% geschrumpft.

Bruttomarge steigt um 80 Basispunkte
Mit dem traditionelle Geschäft der Temporärvermittlung nahm der Konzern 3,8 Mrd EUR ein, zu konstanten Währungen war das ein Nullwachstum. Im Industriebereich legten die Umsätze zu konstanten Währungen um 1% zu. Während der Problemmarkt Frankreich noch immer 4% einbüsste, wuchsen Deutschland/Österreich um 5%, Italien gar um 9% oder Nordamerika um 7%. Das Bürogeschäft war hingegen weiterhin leicht rückläufig (-3%). Im zweiten grossen Bereich – der Fachkräftevermittlung – machte Adecco einen Umsatz von 1,1 Mrd, was einem Plus von 2% zu konstanten Währungen entspricht.

Die Bruttomarge legte in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahresquartal um 80 Basispunkte (BP) auf 18,7% zu. 75 Basispunkte stammten dabei aus dem Temporärgeschäft, 5 aus dem Outplacement-Business. Auch auf Kostenseite machte Adecco weitere Fortschritte: die allgemeinen Verwaltungskosten lagen im Vergleich zum Vorjahr um 9% tiefer, wobei im Vorjahr deutlich höhere Restrukturierungskosten verbucht worden waren. Aber auch ohne diesen Effekt wären die Kosten 2% (in lokalen Währungen) tiefer ausgefallen.

Bessere Gewinnzahlen
Der operative Gewinn (EBITA) vor Integrations- und Restrukturierungskosten in Höhe von 3 Mio stieg im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 19% auf 276 Mio EUR. Die EBITA-Marge erreichte 5,5%, wobei den Angaben zufolge 50 Basispunkte auf steuerliche Effekte in Frankreich zurückzuführen sind. Beim Reingewinn ergab sich ein deutliches Plus von 61% auf 191 Mio EUR, was u.a. auch mit einer deutlich tieferen Steuerrate begründet wird.

Adecco hat mit den vorgelegten Zahlen die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) bei den Gewinnzahlen deutlich übertroffen, beim Umsatz allerdings nur knapp erreicht. Diese rechneten mit einem Umsatz von 5,05 Mrd, einem EBITA (vor Restrukturierung) von 235 Mio und einem Reingewinn von 138 Mio EUR.

Erhöhter Bedarf nach flexiblen Arbeitskräften
«Wir haben im dritten Quartal eine starke Performance hingelegt», zeigt sich CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung erfreut. Mit Blick nach vorne gibt sich Adecco positiver als noch zum Halbjahresabschluss. Die meisten europäischen Länder würden nun die Rezession hinter sich lassen, was den Bedarf nach flexiblen Arbeitskräften steigern dürfte. Adecco sei in vielen europäischen Ländern mittlerweile zum Wachstum zurückgekehrt. Besonders ermutigend sei dabei insbesondere der Aufschwung in Italien, Deutschland und Spanien. In Frankreich habe sich der Umsatz-Rückgang weiter verlangsamt. Nord-Amerika laufe weiterhin gut und die aufstrebenden Märket hätten erneut einen Zuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich gezeigt.

Während die Umsätze im September organisch und um Handelstage bereinigt noch um 1% abgenommen hätten, habe der Oktober die Rückkehr zu Wachstum gebracht.

EBITA-Marge von 5,5 % weiter im Visier
Vor diese Hintergrund bekräftigt Adecco einmal mehr das mittelfristig angepeilte Ziel einer EBITA-Marge von 5,5%. Ausgehend von den gegenwärtigen Trends sowie den ab Ende 2013 besseren wirtschaftlichen Bedingungen gibt sich das Management überzeugt, dass das Ziel bis 2015 erreicht werden kann.

Adecco setzt auch weiterhin auf Preisdisziplin und Kostenkontrolle, so die Mitteilung. Zudem werde weiter in organische Wachstums-Opportunitäten und die eigene IT-Plattform investiert. Die Verwaltungskosten erwartet das Management zu konstanten Wechselkursen im vierten Quartal etwas über dem dritten Jahresviertels. Adecco bekräftigt frühere Aussagen, wonach insgesamt 30 Mio EUR zur weiteren Optimierung der Kostenbasis investiert werden sollen – 16 Mio EUR (nach 13 Mio zum Halbjahr) davon seien in den ersten neun Monaten ausgegeben worden. (awp/mc/pg)

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