Alpiq: UVEK erteilt Zusatzkonzession für Nant de Drance

Alpiq: UVEK erteilt Zusatzkonzession für Nant de Drance

Alpiq-CEO Giovanni Leonardi.

Bern – Das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance wird wesentlich grösser als ursprünglich geplant. Das eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat grünes Licht für die Erweiterung der bereits in Bau befindlichen Anlage gegeben.

Ursprünglich war eine Anlage mit vier Turbinengruppen und einer Gesamtleistung von 600 Megawatt geplant. Mit Hilfe von zwei weiteren 150-Megawatt-Turbinengruppen wird die Gesamtleistung nun nachträglich auf 900 Megawatt gesteigert. Damit wird Nant de Drance annähernd die gleiche Leistung haben wie das Kernkraftwerk Gösgen. Das UVEK bewilligte auch die Erhöhung der Staumauer von Vieux-Emosson um 21,5 Meter. Damit wird das Volumen des Speichersees verdoppelt, wie das UVEK am Dienstag mitteilte. Nant de Drance ist ein unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk zwischen den beiden Stauseen Emosson und Vieux-Emosson im westlichen Wallis. An dem Unternehmen Nant de Drance SA sind Alpiq mit 54%, die SBB mit 36% und der Kanton Wallis mit 10% beteiligt.

Zusätzlicher Strom für SBB
Ab 2016 soll die Anlage in Zeiten mit hohem Strombedarf vor allem für die SBB zusätzlichen Strom produzieren. Wegen dichterer Fahrpläne und modernerer Züge braucht das Bahnunternehmen bis 2030 rund 40% mehr Leistung. Einen Teil dieses zusätzlichen Bedarfs soll mit Nant de Drance abgedeckt werden. Das Kraftwerk funktioniert als geschlossener Kreislauf zwischen den beiden Emosson-Seen. Mit günstigem Strom aus Wasser-, Atom- und Kohlekraftwerken wird nachts Wasser vom unteren in den oberen See gepumpt. Bei Bedarf, beispielsweise zur vollen Stunde, wenn in der ganzen Schweiz Dutzende von Zügen gleichzeitig anfahren, wird das Wasser durch die Turbinen geschickt.

Geringe Umweltauswirkungen
Damit wird in Pumpspeicherkraftwerken wie Nant de Drance nicht Strom produziert, sondern lediglich gespeichert – der Wirkungsgrad der Anlage beträgt rund 80%. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind jedoch gering, weil sich sowohl die Leitungsstollen für das Wasser wie auch die Pump- und Turbinenanlagen im Berg befinden. Nach Angaben der Bauherrin tangiert das Kraftwerk auch keine frei fliessenden Gewässer. Die Einsprachen von drei Walliser Gemeinden konnten in Verhandlungen beigelegt werden, wie Marianne Zünd vom Bundesamt für Energie auf Anfrage sagte. Die Nant de Drance SA verpflichtete sich, neben den bereits vorgesehenen Umweltkompensationsmassnahmen weitere Massnahmen im Umfang von rund 10,5 Mio CHF umzusetzen. (awp/mc/upd/ps)

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