Aufkeimende Hoffnung am Arbeitsmarkt wegen Corona-Impfstoff

Aufkeimende Hoffnung am Arbeitsmarkt wegen Corona-Impfstoff

Bern – Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat im November zwar leicht zugenommen. Der sich abzeichnende Corona-Impfstoff gibt jedoch Hoffnung.

Die Arbeitslosenquote stieg im November im Vergleich zum Vormonat Oktober auf 3,3 von 3,2 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Um saisonale Faktoren bereinigt verharrte die Quote bei 3,4 Prozent.

Die Folgen der Coronakrise auf den Schweizer Arbeitsmarkt halten sich somit weiterhin in Grenzen. Ein Hauptgrund dafür ist das Instrument der Kurzarbeit, welches seit Beginn der Krise im grossen Stil zum Einsatz kommt.

Erneuter Anstieg der Kurzarbeit
So liess auch die zweite Corona-Welle die Nachfrage nach Kurzarbeit wieder in die Höhe schnellen. Im Monat November wurde für rund 626’000 Beschäftigte Kurzarbeit bewilligt, wie Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), am Dienstag an einer Telefonkonferenz sagte. Dies entspreche 12,1 Prozent aller Beschäftigten. «Aufgrund stärkerer Corona-Einschränkungen in verschiedenen Kantonen könnte die Zahl im Dezember weiter ansteigen», so seine Prognose.

Zum Vergleich: Im Oktober gab es für knapp 482’000 Personen bewilligte Kurzarbeit, im September für noch weniger. Das Rekordniveau vom Frühling wird aber trotz der gestiegener Werte bei weitem nicht erreicht. Die November-Zahl entspricht laut dem Seco nur rund einem Drittel des Rekordwertes vom April.

Licht am Ende des Tunnels
Laut Zürcher könnte nun die Strategie aufgehen, mit dem Instrument möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Denn bekanntlich zeichne sich nun ein Impfstoff ab.

Er gehe deshalb davon aus, dass viele Unternehmen ihre Kapazitäten noch eine Weile bestehen liessen, sich mit Kurzarbeit über Wasser hielten und nicht direkt zu Entlassungen schritten. «Die Situation sollte sich daher recht gut entwickeln», so der Chefbeamte.

Konkret geht das Seco davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten noch ansteigen und dann ab dem zweiten Quartal 2021 allmählich zurückbilden wird.

Niveau erhöht
Zürcher räumte aber ein, dass aktuell das Niveau der Arbeitslosigkeit gleichwohl wegen Corona erhöht ist und die Kurzarbeit nur eine dämpfende Wirkung hatte. So lag die Quote im November vor einem Jahr bei 2,3 Prozent. Und die Zahl der Arbeitslosen liegt heute um fast 47’000 höher bei gut 153’000 Personen.

Ähnlich war die Entwicklung bei den Stellensuchenden. So zählte das Seco im November gut 251’000 Stellensuchende, fast 69’000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Stellensuchenden ist höher als jene der Arbeitslosen, weil hier etwa auch Personen mit gekündigtem Arbeitsverhältnis oder mit einer Zwischenbeschäftigung berücksichtigt werden.

Alarmismus ist laut Zürcher trotz dem erhöhten Niveau nicht angezeigt. Optimistisch stimmt ihn neben der Aussicht auf einen Impfstoff, dass die Dynamik «nicht mehr so gedämpft ist». So hätten im November mehr als 34’000 Personen, die davor arbeitslos waren, eine Stelle gefunden. «Es gibt Abgänge aus der Arbeitslosigkeit», stellt Zürcher fest. (awp/mc/ps)

Seco

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