Artemis-Gruppe 2014 weiter auf Wachstumskurs

Artemis-Gruppe 2014 weiter auf Wachstumskurs

Michael Pieper. (Foto: Forbo)

Aarburg – Die Industrie- und Finanzbeteiligungsgruppe Artemis hat im Geschäftsjahr 2014 sowohl den Umsatz wie Betriebsgewinn steigern können. Das erste Quartal 2015 stand dagegen ganz im Zeichen des Frankenschocks. Da waren Umsatz und Ergebnis rückläufig. Angesichts der Frankenstärke sieht sich die Gruppe auch im weiteren Geschäftsverlauf vor grossen Herausforderungen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 erzielte die Artemis-Group einen Umsatz von 2,67 Mrd CHF. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um 3,6%. Der Betriebsgewinn (EBIT) hat sich sogar um einen Viertel auf 161,9 Mio CHF erhöht, wie die Gruppe des Investors Michael Pieper am Dienstag mitteilte. Der Gewinn nach Steuern jedoch verringerte sich im Vorjahresvergleich um 4,5% auf 178 Mio CHF. Als Grund gibt die Gruppe einen einmaligen Sondergewinn im Vorjahr an.

Der Küchenbauer Franke sowie der Autozulieferer Feintool als auch die verschiedenen strategischen Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen hätten im vergangenen Jahr besser abgeschnitten, erklärt Michael Pieper, President und CEO der Artemis Group, an der Medienkonferenz. Sie alle hätten von relativ stabilen Wechselkursen, tiefen Zinsen und fallenden Rohstoffpreisen profitiert. Treibende Kräfte für den deutlichen Anstieg des Betriebsgewinns seien die Franke Group und Feintool gewesen.

Q1 2015 eines der schlimmsten Quartale
Anders das Bild für den Jahresauftakt 2015: Im angelaufenen Berichtszeitraum litt die Artemis Gruppe unter der starken Aufwertung des Frankens. Der Umsatz reduzierte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 12,3% auf 571,5 Mio CHF. Die Aufhebung der Euro-Mindestkurses hat sich auch negativ auf den Betriebsgewinn ausgewirkt, wie Pieper erklärt. Es sei wohl eines der schlimmsten Quartal für die Beteiligungsgruppe gewesen, bestätigen Pieper sowie der Alexander Zschokke, President und CEO der Franke Group bei der Konferenz.

Für das Gesamtjahr geht die Gruppe insgesamt abgesehen von der Wechselkurssituation von relativ günstigen Marktbedingungen aus. Doch weil viele Produktionsstätten der Gruppe in der Schweiz seien, stehe das Unternehmen vor grossen Herausforderungen, heisst es weiter. Zahlreiche kurzfristige wie auch strukturelle Massnahmen seien bereits in die Wege geleitet worden, um die negativen Auswirkungen des starken Frankens aufzufangen.

Verhaltene Zuversicht für Feintool
Dabei leidet die Franke Group deutlich stärker unter den neuen Währungsbedingungen als der Autozulieferer Feintool. So profitierte Feintool laut Pieper im ersten Quartal von seiner starken Marktstellung und erreichte einen Umsatz von 120,0 Mio CHF. Währungsbereinigt entspricht dies einem Plus von 3,9%. Für den weiteren Geschäftsverlauf erwarte er hier eine positive Geschäftsentwicklung. Seinen Optimismus stützt der Manager auf Investitionen in Innovationen, Technologien und Anlagen, die den Zulieferer dabei stützen sollten.

Schwieriger gestaltet sich die Lage hingegen bei der Franke Group: Etwa ein Viertel der Personalkosten fallen für den Küchenbauer in der Schweiz an. Der Umsatz der Gruppe auf dem Heimatmarkt liegt bei 16%. Hinzu kommt, dass Franke in vielen, bereits gesättigten Märkten aktiv sei, die von Produktionsüberkapazitäten gekennzeichnet seien, betont der Chef der Gruppe, Zschokke. Entsprechend hoch sei der Wettbewerbsdruck. Mit der Aufhebung des Mindestkurses habe sich die Wettbewerbssituation für Geschäftsbereiche wie etwa Franke Water Systems schlagartig verschlechtert.

«Militanter Optimismus»
Vor diesem Hintergrund werde die Gruppe 2015 weiter an der Effizienz arbeiten und dabei auch auf Umstrukturierungen und Kapazitätsanpassungen setzen. Um einen Stellenabbau werde man wohl nicht herum kommen, erklärt Zschokke. Die Verlagerung ins Ausland sei ebenfalls ein Thema. Auf die Frage nach seinem Blick auf die Geschäftsaussichten der Gruppe antwortet der Manager: «Militanter Optimismus – man hofft, den Boden erreicht zu haben, so dass es wieder aufwärts geht.» (awp/mc/pg)

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