Axpo H1: Operatives Ergebnis sinkt um knapp 12 %

Axpo H1: Operatives Ergebnis sinkt um knapp 12 %

Axpo-CEO Heinz Karrer.

Zürich – Der Energiekonzern Axpo hat im ersten Geschäftshalbjahr leicht weniger verdient. Für das tiefere Ergebnis macht das Unternehmen regulatorische Entscheide und die Preisentwicklung an den Finanzmärkten verantwortlich. Aufgrund anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen verzichtet Axpo auf eine Prognose für das Gesamtjahr.

In der per Ende März abgeschlossen ersten Geschäftshalbjahr 2011/12 sank das operative Ergebnis um knapp 12% auf 450 Mio CHF, der Halbjahresgewinn sank um 3,9% auf 441 Mio. Die Gesamtleistung des Axpo-Konzerns stieg hingegen um 10% auf 3,66 Mrd CHF, wie das Unternehmen mitteilte. Das Unternehmensergebnis wurde stark beeinflusst von regulatorischen Entscheiden und Preisentwicklungen an den Finanzmärkten, wie es in der Mitteilung hiess. ElCom-Verfügungen zur Verwendung der Auktionserlöse des Jahres 2009 sowie zum Wert der Übertragungsnetze hätten das Ergebnis zusätzlich belastet.

Demgegenüber führten die seit letztem Herbst erholten Bewertungen an den Finanzmärkten zu einer Wertzunahme bei den eidgenössischen Fonds für Stilllegung und Entsorgung, so Axpo weiter. In der Folge habe sich das Finanzergebnis stark verbessert.

Restrukturierung führt zu Personalabbau
Axpo leitete in der Berichtsperiode Massnahmen zur Steigerung der Ertragskraft und zur Senkung der Kosten ein: So stockte die Gruppe ihre Anteile an der EGL seit Herbst 2011 auf 100% auf. In einem nächsten Schritt wurden die Handelsaktivitäten sowie die Steuerungs- und Service-Funktionen von Axpo Holding, Axpo AG und EGL AG operativ zusammengeführt. Dadurch würden sich Kompetenzen konzentrieren, Doppelspurigkeiten eliminieren, mehr Ertragspotenziale realisieren und Kosten reduzieren lassen, hiess es weiter.

Die Restrukturierung führt zu einem Personalabbau von rund 110 Vollzeitstellen im laufenden Geschäftsjahr. Im Berichtszeitraum reduzierte sich der Personalbestand um 27 auf 4400 Vollzeitstellen.

Investitionen von 185 Mio Franken
Axpo investierte in der Berichtsperiode 185 Mio CHF – vorwiegend in die Instandhaltung und Erweiterung bestehender Kraftwerke und Netzanlagen. Der Ausbau des Pumpspeicherwerks Limmern geht den Angaben zufolge nach Plan voran: Die erste von vier Maschinengruppen solle gegen Ende 2015 ans Netz gehen. Der Bau von Notstromdieselanlagen komme ebenfalls planmässig voran.

Auch das Windparkprojekt Winbis der EGL in Italien entwickele sich «gut» – der Park mit 22 Windturbinen werde diesen Sommer den Vollbetrieb aufnehmen. Beim Nordsee-Windpark Global Tech I (EGL-Beteiligung 24,1%) könne es hingegen beim Netzanschluss zu Verzögerungen kommen. Geplant wäre, dass der 400-MW-Windpark um den Jahreswechsel 2012/13 ans Netz geht.

Ungewissheit dominiert Ausblick
Axpo rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit weiterhin ungünstigen Entwicklungen an den Energiemärkten. Ebenso bleiben die Einflüsse der Schuldenkrise im Euroraum auf die wirtschaftliche Entwicklung massgeblich. Wegen der hohen Unsicherheiten kann Axpo keine verlässliche Prognose über die finanzielle Entwicklung abgeben. (awp/mc/pg) 

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