Bachem mit höchstem Semesterumsatz der Geschichte

Bachem mit höchstem Semesterumsatz der Geschichte
Bachem-CEO Thomas Früh. (Foto: Bachem)

Bachem-CEO Thomas Früh. (Foto: Bachem)

Bubendorf – Das Biochemie-Unternehmen Bachem hat im ersten Halbjahr 2015 den Umsatz klar gesteigert und damit den Wachstumskurs fortgesetzt. Weniger deutlich zogen die Gewinnziffern an, wobei das Unternehmen im Vorjahr von einem Einmaleffekt profitiert hatte. Im Ausblick auf das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, die Börse freut sich.

Der Umsatz stieg von Januar bis Juni um 14,8% auf 99,6 Mio CHF, entsprechend einem Plus in Lokalwährungen von 15%. Damit habe man sich erfolgreich in einem anhaltend anspruchsvollen Marktumfeld behauptet, teilte Bachem am Freitag mit. Die Ende März akquirierte American Peptide Company (APC) steuerte 2 Mio CHF bei. Damit habe man – in Lokalwährungen gerechnet – den höchsten Semesterumsatz seit Gründung des Unternehmens erzielt.

Tiefere Marge wegen Einmaleffekt
Der EBIT stieg um 7,1% auf 17,6 Mio CHF, die Marge sank hingegen um 1,2 Prozentpunkte auf 17,7%. Im den Vorjahreszahlen war allerdings ein Verkaufsgewinn von 2,0 Mio CHF aus der Veräusserung einer Produktlinie enthalten. Unter Ausklammerung dieses Effekts nahm der EBIT um rund 22% zu. Der Reingewinn verbesserte sich schliesslich um 1,6% auf 12,6 Mio.

Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten beim Umsatz übertroffen, punkto Reingewinn lagen sie aber etwas darunter.

Die Kosten der verkauften Produkte lagen bei 66,8% des Umsatzes, woraus sich eine Bruttogewinnmarge von 33,2% errechnen lässt. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Bachem führt den Anstieg auf eine hohe Auslastung und einen vorteilhaften Produkte-Mix zurück.

Glanzstück NCE-Geschäft
Die Generika-Umsätze legten nach Angaben von Bachem mit 49,3 Mio CHF in Lokalwährungen um 9% zu. Deutlich besser habe sich insbesondere die Marktregion USA entwickelt – aber auch in Europa seien die Verkäufe gestiegen. Aufgrund der aktuellen Auftragssituation rechnet Bachem für 2015 mit insgesamt höheren Generika-Verkäufen.

Im Geschäftsbereich Forschungschemikalien habe sich der Umsatz «sehr gut» entwickelt, heisst es weiter. Die Katalogprodukte und Kundensynthesen hätten nochmals zugelegt und die von APC übernommenen Aktivitäten festigten Bachems Position im globalen Wettbewerb.

Das Glanzstück war das Geschäft mit den patentierten Substanzen, den New Chemical Entities (NCEs). Hier wurde ein Umsatzwachstum von 22% in lokalen Währungen erzielt. Dabei seien die Verkäufe nach den USA deutlich ausgeweitet worden, während die Region Europa leicht unter dem Vorjahresresultat zurückblieben sei. Das Management erwartet jedoch, dass der Rückstand in Europa in der zweiten Jahreshälfte mehr als aufgeholt werden kann.

Zuversichtlicher Ausblick und Personalaufbau
Der schwungvolle Einstieg in das erste Halbjahr sowie die aktuelle Auftragssituation und Marktentwicklung liessen ein «sehr gutes» Geschäftsjahr 2015 erwarten, so Bachem abschliessend. So rechnet das Management mit einem Umsatzwachstum in lokalen Währungen von rund 10% sowie einer weiteren Verbesserung der Profitabilität.

Diese Angaben gälten inklusive der akquirierten APC. Derer Integration sei «auf Kurs», heisst es. Damit hat Bachem die geltenden Ziele bestätigt.

Bachem hat aufgrund des guten Geschäftsgangs seit Anfang Jahr 38 neue Stellen geschaffen. Insgesamt nahm der Personalbestand seit Jahresbeginn dank APC um 112 Mitarbeitende auf 866 Personen zu.

Aufgrund der anhaltend guten Auftragssituation werde das Unternehmen nun bis zum Jahresende ihre Teams in der Schweiz, Grossbritannien und den USA weiter ausbauen, heisst es weiter.

Die Aktien von Bachem erfreuen sich einer soliden Nachfrage und ragen am frühen Nachmittag mit plus 0,6% aus einem deutlich leichteren Gesamtmarkt (SPI: -1,12%) hervor. Die Anleger honorieren das erreichte Umsatzwachstum, die etwas tiefere Profitabilität wird grosszügig übersehen. Als Kurstreibend wird auch der unveränderte Optimismus der Firmenspitze angesehen. (awp/mc/upd/ps)

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