Barry Callebaut hält im ersten Semester hohes Wachstumstempo

Barry Callebaut hält im ersten Semester hohes Wachstumstempo
Antoine de Saint-Affrique, CEO Barry Callebaut. (Foto: BC)

Zürich – Der weltgrösste Schokolade-Produzent Barry Callebaut (BC) hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2017/18 die Verkaufsmenge deutlich gesteigert. Das bereits im ersten Quartal hohe Wachstumstempo konnte dabei im zweiten gehalten werden. Mit Unterstützung des Produkt- und Kundenmix sowie dank der besseren Marktbedingungen wurde entsprechend auch klar mehr verdient. Der mittelfristige Ausblick wurde bestätigt, allerdings soll es im zweiten Semester etwas gemächlicher weitergehen.

Die Verkaufsmenge erhöhte sich in der Periode von September bis Februar um 8,0 Prozent auf gut 1,02 Mio Tonnen. Das hohe Wachstumstempo aus dem ersten Quartal legte im zweiten mit einem Plus von 8,1% gar noch einen Tick zu. BC ist damit wiederum deutlich schneller gewachsen als der globale Schokolademarkt, der in der Berichtsperiode um 2,5 Prozent anzog. Der Umsatz, der zu einem guten Teil von der Kakaopreis-Entwicklung abhängt, stieg derweil minim auf 3,55 Mrd Franken. Das Minus in Lokalwährungen von 1,8% ist entsprechend auf tiefere Preise für Kakao und andere Rohwaren zurückzuführen.

Alle Produktegruppen legen zu
Das Volumenwachstum sei von allen wichtigen Wachstumstreibern gestützt worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. So legten die Produktegruppen Industrielle Produkte, Gourmet & Spezialitäten und Kakaoprodukte allesamt klar zu. Entsprechend zeigte sich CEO Antoine de Saint-Affrique an einer Medienveranstaltung zufrieden: «Wir haben in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein sehr starkes Ergebnis erzielt.»

Die Preise für Kakaobohnen lagen in der Berichtsperiode um gut 23% unter dem Niveau des Vorjahres, was sich in der verhaltenen Umsatzentwicklung niederschlug. Ein leichter Rückgang der Kakaoproduktion sowie die steigende Marktnachfrage und ebenso eine wachsende Finanzspekulation hätten indes zuletzt zu einem Aufwärtsdruck auf die Kakaopreise geführt, so BC. Aufgrund der tieferen Kakaobohnenpreise im Semester und der höheren Preise für Kakaobutter habe sich die Combined Cocoa Ratio (das Verhältnis von Kakaobutter- und Kakaopulverpreis zum Kakaobohnenpreis) verbessert.

Auch auf Gewinnstufe verbesserte sich der Zürcher Konzern klar. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT avancierte um rund 16 Prozent auf 276,8 Millionen, ohne die positiven Einmaleffekte vom Vorjahr erhöhte sich der Betriebsgewinn gar um knapp einen Viertel. Der Konzerngewinn lag mit 173 Mio um knapp 22 Prozent über dem Vorjahreswert.

Geringeres Wachstumstempo im 2. Semester
Für das per Ende August 2018 auslaufende Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. «Wir sehen weiterhin eine gute Dynamik in unseren Märkten», sagte de Saint-Affrique. Das Tempo des Volumenwachstums im ersten Semester werde im Gesamtjahr aber nicht gehalten werden können, fügte er an. Dazu sei die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zu stark.

BC hatte am Morgen mit den Zahlen die bis Ende des kommenden Geschäftsjahres gültige Guidance für das Volumenwachstum von 4 bis 6% bestätigt. De Saint-Affrique wollte gegenüber AWP nicht bestätigen, dass nach dem starken ersten Semester das Wachstum im Gesamtjahr am oberen Ende oder gar leicht darüber ausfallen könnte. «Wir sind sehr zuversichtlich für unsere Guidance», meinte er aber.

Diese Zuversicht begründet er unter anderem mit der Lancierung der Schokolade unter dem Markennamen «Ruby», welche einer neuen Kakaobohnensorte entspringt. Diese sei vom Markt sehr gut aufgenommen worden.

Die Aktie büsste am Mittwoch 8,4 Prozent ein. In Marktkreisen wurden die Zahlen zwar positiv gewürdigt und teils gar als «brillant» bezeichnet. Das erste Semester habe aber wohl einen Zyklushöhepunkt markiert, hiess es ebenfalls, was der CEO mit seiner Ankündigung einer Wachstumsverlangsamung auch bestätigte. Wegen der hohen Bewertung gibt es für die Aktie kaum noch Spielraum nach oben, entsprechend kommt es zu Gewinnmitnahmen. (awp/mc/pg)

Barry Callebaut
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