Bundesrat Ueli Maurer eröffnet Baselworld

Bundesrat Ueli Maurer eröffnet Baselworld

Hublot ist bei der Fussball-WM in Brasilien zum zweiten Mal «Official Timekeeper». (Foto: Baselworld)

Basel – Die Uhren- und Schmuckmesse Baselworld hat am Donnerstag ihre Tore geöffnet. Gut eine Woche lang glitzert und tickt es wieder hochkarätig am Rheinknie. Bundesrat Ueli Maurer beehrte die Messe mit einem Abstecher und lobte sie als super Werbung für’s Land. Anderthalb Stunden nach der Türöffnung für die Besucher aus aller Welt – Medien waren am Vortag schon drin – versammelten sich Bundesratstross, lokale Politprominenz und Medienleute zum «Ribbon Cutting» für die Photographen. Maurer durchschnitt feierlich das symbolische Band und schritt dann besonders wichtige Stände ab.

Der durchorchestrierte Spaziergang führt die Blitzlichtgewitterwolke wie jedes Jahr zu einer guten Handvoll jener Aussteller, die für die Messe und die Branche am wichtigsten sind. Uhrenunternehmen machen in Basel teils über die Hälfte ihres Jahresumsatzes; manche lassen sich neue Stände daher zweistellige Millionenbeträge kosten.

Fischschwarm-Fassade
Wie viele Millionen zum Beispiel der neue dreistöckige Glaspalast von Patek Philippe kostet, behielt man dort diskret für sich – das Bauwerk für acht Tage solle immerhin 15 Jahre halten. Breitling gönnt sich derweil als Standfassade ein zehn-Meter-Aquarium mit tausenden lebender Meeresfische, die man in Monaco mietet für die Messe. Dazu ist auch eigens ein Tierarzt rund um die Uhr beim Stand.

Der magistrale Spaziergang durch die Glitzerwelt ist dennoch sehr familiär, begegnet man unterwegs doch gleich drei führenden Mitgliedern der Familie Hayek: Swatch-Group-Chef Nick, seiner Schwester und Verwaltungsratspräsidentin Nayla und deren Sohn Marc, der die Tochterfirmen Blancpain und Breguet führt.

«Imagepflege für die Schweiz vom Feinsten»
Maurers Gesprächen an den Uhrenständen – wo Medienschaffende überhaupt mit hinein durften – konnten nur die vordersten paar lauschen. An alle wandte er sich später bei den Eröffnungsreden, begeistert von der «Imagepflege für die Schweiz vom Feinsten». Weltoffen wie diese Messe müsse auch die Schweiz in Zukunft bleiben.

Politische Nebengeräusche
Der Verteidigungsminister lobte die Leidenschaft der Uhrmacher, Tolles zu ersinnen und auch zu bauen – Flugzeuge kaufe das Land hingegen hoffentlich im Ausland ein. Leidenschaft seien wohl eines der Geheimnisse für den Erfolg der Horlogerie. Beim Betrachten einer tollen Uhr bekomme er «Hühnerhaut»; darin stecke auch viel Kultur.

Messe Schweiz-CEO René Kamm liess Maurer indes nicht einfach glücklich ziehen, sondern gab ihm den dringenden Wunsch mit an den Bundesrat, die Unterstellung der Standbauer unter den Schweizer Schreiner-GAV von 2013 dringend zu überdenken. Unerfreuliche Rahmenbedingungen wie diese könnten Top-Messen verscheuchen.

König Fussball» regiert an der Basler Uhrenmesse
In der Uhrenwelt werden die Produkte und insbesondere Neuheiten zumeist mit Unterstützung von Persönlichkeiten aus dem Showgeschäft und dem Sport präsentiert. An der diesjährigen Ausgabe der Basler Uhrenmesse Baselworld – im Jahr der Fussball-WM in Brasilien – ist «König Fussball» besonders stark präsent.

So tritt die zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH gehörende Uhrenmarke Hublot mit Sitz in Nyon nach 2010 in Südafrika an der diesjährigen WM in Brasilien zum zweiten Mal als «Official Timekeeper» auf. Sie präsentiert aus diesem Anlass an der Baselworld auch die offizielle WM-Uhr: eine «Big Bang» des zu 100% in-house gefertigten Manufakturkalibers Unico mit Säulenrad und Doppelkupplung auf der Zifferblattseite, die speziell auf die Zeitnahme für Fussballspiele ausgerichtet ist.

«Hublot Loves Football» lautet denn auch die Botschaft, die der charismatische Hublot-Präsident Jean-Claude Biver, der gleichzeitig auch die Uhren-Sparte von LVMH leitet, an die Öffentlichkeit trägt. Als Symbol dient ein vom brasilianischen Künstler Romero Britto bemalter Fussball. Botschafter sind Fussballlegenden wie der Brasilianer Pelé, Trainergrössen wie der Portugiese José Mourinho oder die Stars von Teams wie Bayern München oder Juventus Turin.

Bucherer-Uhr für die Schweizer Nati
Nicht nur Hublot, sondern auch der Luzerner Uhrenverkäufer und -hersteller Carl F. Bucherer wartet mit einer Uhr für die WM auf, und zwar ist sie der Schweizer Nationalmannschaft gewidmet. Wie CEO Sascha Moeri an der Präsentation vom Mittwoch erklärte, sei der Kontakt mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) dank der bestehenden Kooperation mit Nati-Torhüter Diego Benaglio zu Stande gekommen.

Für jeden Spieler der Nationalmannschaft gibt es laut Moeri eine Patravi ScubaTec im SFV-Look und personalisierter Widmung. Ab Juni sei dieses Modell zu einem Verkaufspreis von rund 5’900 CHF auch im öffentlichen Verkauf zu erstehen.

Das im Jahr 1888 gegründete Unternehmen setzt verstärkt auf die Herstellung (Standorte St.Croix und Lengnau) und den Verkauf eigener Uhren. Nach rund 6’000 produzierter Uhren im Jahr 2009 stelle Bucherer mittlerweile rund 20’000 Stück pro Jahr her, so der CEO weiter. Etwa 40% der Uhren verkaufe Bucherer in der Region Asien, 30% in Europa, 20% in den USA und 10% im Rest der Welt. Dabei sei Bucherer weltweit in 30 Märkten vertreten, gar mit eigenen Filialen in Hongkong, China, Japan, Taiwan, den USA und in Deutschland. Zusammen mit Agenten verkaufe man die Uhren an weltweit rund 350 Standorten.

150’000 Besucher erwartet
Die Baselworld läuft bis am 3. April. Mehr als 150’000 Besucher werden an der zum 42. Mal stattfindenden weltweiten Leitmesse für die Uhren- und Schmuckbranche erwartet, ein neuer Rekord. Insgesamt präsentieren rund 1’460 Aussteller aus 40 Ländern auf 141’000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ihre Prachtstücke. (awp/mc/upd/pg)

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