Bell übernimmt spanischen Schinkenhersteller Nobleza Ibérica

Bell übernimmt spanischen Schinkenhersteller Nobleza Ibérica
Lorenz Wyss, Vorsitzender der Bell-Gruppenleitung. (Foto: Bell)

Basel – Der Fleischverarbeiter Bell baut seine Marktposition in Spanien aus: Er übernimmt den Charcuterie-Spezialisten Nobleza Ibérica. Zudem baut die Coop-Tochter in der Nähe von Madrid einen neuen Herstellungsbetrieb für Serrano-Schinken.

Das Unternehmen Nobleza Ibérica ist spezialisiert auf spanischen Schinken und spanische Charcuterie, wie Bell am Freitag mitteilte. Es verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von rund 150’000 Stück Schinken und 1’000 Tonnen Charcuterie. Zum Vergleich: Bell setzt jährlich insgesamt 414’260 Tonnen ab. Die Übernahme erfolgt per 6. April.

Zusätzlich zur Übernahme investiert Bell rund 40 Mio EUR in den Bau eines neuen Herstellungsbetriebs für Serrano-Schinken. Der Bau der Produktionsstätte in der Nähe von Madrid beginnt Ende April. Sie soll im zweiten Quartal 2018 in Betrieb genommen werden und 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Zusammen mit dem Werk, das Bell in Spanien bereits besitzt, wird der Fleischverarbeiter jährlich über eine Million Stück Schinken trocknen können.

Mit diesen Investitionen wird das Unternehmen gemäss der Mitteilung ein vollständiges Sortiment an spanischem Schinken und spanischer Rohwurst aus eigener Produktion anbieten können. Damit könne Bell die Marktposition in Spanien und den Exportmärkten weiter ausbauen.

Bereits im vergangenen Jahr ist das Unternehmen kräftig gewachsen: Die Coop-Tochter kaufte unter anderem den österreichischen Geflügelspezialisten Huber, die Zürcher Salat-Gruppe Eisberg, den Gastrozulieferer Geiser sowie den Walliser Charcuteriespezialisten Cher-Mignon. Damit konnte das Unternehmen den Absatz um die Hälfte auf insgesamt 414’260 Tonnen steigern.

Aktie legt in schwachem Gesamtmarkt zu
Die Übernahme passe gut ins Beuteschema von Bell und der Spatenstich sei eine Konkretisierung des bereits bekannten Investitionsprogramms, merkt ZKB-Analyst Daniel Bürki an.

An der Börse werfen die Neuigkeiten keine grossen Wellen. Die Aktie gewinnt allerdings am frühen Nachmittag in einem schwachen Gesamtmarkt 0,8% auf 424,75 CHF an Wert. Im Februar war der Titel bis auf 479,75 CHF geklettert und hatte damit ein Allzeithoch markiert. (awp/mc/ps)

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