BFS: Erwerbslosenquote gemäss ILO bei 4,8 Prozent

BFS: Erwerbslosenquote gemäss ILO bei 4,8 Prozent
(Foto: PHOTOPRESS/Martin Ruetschi)

Gemäss ILO-Berechnungen waren in der Schweiz im 1. Quartal 226’000 Personen erwerbslos. (Foto: PHOTOPRESS/Martin Ruetschi)

Neuenburg – Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz im 1. Quartal 2014 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 1,0 Prozent gestiegen. Bei der Erwerbslosenquote gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) war in der Schweiz im gleichen Zeitraum eine leichte Zunahme von 4,6 auf 4,8 Prozent zu verzeichnen. In der EU ging die Erwerbslosenquote von 11,4 auf 11,0 Prozent zurück.

Die Schweiz zählte im 1. Quartal 2014 insgesamt 4,836 Millionen Erwerbstätige, d.h. 1,0 Prozent mehr als im 1. Quartal 2013. Die Zunahme fiel bei den Männern und den Frauen identisch aus  (je +1,0%). In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) wurde für denselben Zeitraum ein Plus von 0,9 Prozent registriert (Männer: +0,8%, Frauen: +1,2%).

Zahl der schweizerischen Erwerbstätigen stabil
Vom 1. Quartal 2013 bis zum 1. Quartal 2014 blieb die Zahl der schweizerischen Erwerbstätigen praktisch unverändert (-0,1% auf 3,418 Millionen), während die Zahl der ausländischen Erwerbstätigen zunahm (+3,9% auf 1,419 Millionen). Bei den ausländischen Erwerbstätigen zeigte sich die Steigerung in erster Linie bei den Kurzaufenthalterinnen und Kurzaufenthaltern (Ausweis L), die seit weniger als zwölf Monaten in der Schweiz leben (+10,6%). Die Zahl der Erwerbstätigen mit Niederlassungsbewilligung (Ausweis C, +6,5%) und die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger (Ausweis G, +4,1%) stiegen weniger stark an. Die Zahl der Aufenthalterinnen und Aufenthalter (Ausweis B) und der Personen mit Ausweis L, die seit mehr als 12 Monaten in der Schweiz leben, ging hingegen zurück (-2,6%).

226’000 Erwerbslose
Im 1. Quartal 2014 waren in der Schweiz gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) 226’000 Personen erwerbslos. Dies sind 11’000 mehr als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Erwerbslosen gemäss ILO lag bei 4,8 Prozent der Erwerbsbevölkerung, verglichen mit 4,6 Prozent im 1. Quartal 2013. Sowohl in der Europäischen Union als auch in der Eurozone ging die Erwerbslosenquote gemäss ILO zurück (EU28: von 11,4% auf 11,0%; EZ18: von 12,5% auf 12,3%).

Jugenderwerbslosigkeit bei 9,3 Prozent
In der Schweiz ist die Jugenderwerbslosigkeit (15- bis 24-Jährige) gemäss ILO zwischen dem  1. Quartal 2013 und dem 1. Quartal 2014 von 8,3 Prozent auf 9,3 Prozent angestiegen. Im selben Zeitraum ist die Jugenderwerbslosenquote sowohl in der Europäischen Union (EU28: von 24,2% auf 23,5%) als auch in der Eurozone (EZ18: von 24,8% auf 24,6%) gesunken.

Erwerbslosigkeit bei 50- bis 64-Jährigen leicht rückläufig
Vom 1. Quartal 2013 bis zum 1. Quartal 2014 nahm die Erwerbslosenquote bei den 25- bis  49-Jährigen gering zu (von 4,6% auf 4,8%) und ging bei den 50- bis 64-Jährigen sehr leicht zurück (von 3,3% auf 3,2%). Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen wurde ein leichter Anstieg der Erwerbslosenquote gemäss ILO verzeichnet (von 4,5% auf 4,7% bzw. von 4,8% auf 4,9%). Während die Quote bei den Schweizerinnen und Schweizern stabil blieb (3,3%), nahm sie bei den ausländischen Personen zu (von 8,8% auf 9,2%). Bei Letzteren war die Zunahme bei den  EU28-/EFTA-Staatsangehörigen (von 6,4% auf 6,6%) etwas geringer als bei den Staatsangehörigen von Drittstaaten (von 14,5% auf 15,5%).

Deutlich mehr Langzeiterwerbslose
Zwischen dem 1. Quartal 2013 und dem 1. Quartal 2014 nahm die Zahl der Langzeiterwerbslosen gemäss ILO (1 Jahr oder länger erwerbslos) von 72’000 auf 81’000 Personen zu. Der Anteil der Langzeiterwerbslosen erhöhte sich von 33,4 Prozent auf 35,8 Prozent. Die Mediandauer der Erwerbslosigkeit stieg ebenfalls an, und zwar von 194 auf 208 Tage.

Unterbeschäftigungsquote leicht gestiegen
Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen belief sich im 1. Quartal 2014 auf 1,593 Millionen (+54’000 im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode). Darunter befanden sich 299’000 Unterbeschäftigte, d.h. Personen, die mehr arbeiten möchten und kurzfristig verfügbar sind. Im 1. Quartal 2014 betrug die Unterbeschäftigungsquote 6,4 Prozent und war damit leicht höher als im 1. Quartal 2013 (6,3%). (BFS/mc/ps)

Methodik
Die in dieser Mitteilung vorgestellten Indikatoren zur Erwerbslosigkeit beruhen auf der vom Internationalen Arbeitsamt (ILO) empfohlenen Definition. Als Erwerbslose gemäss ILO gelten alle nicht erwerbstätigen Personen, die in den vergangenen vier Wochen aktiv nach einer Arbeit gesucht haben und für die Aufnahme einer Tätigkeit verfügbar sind. Diese Indikatoren ermöglichen internationale Vergleiche und sind von Revisionen der Arbeitslosenversicherungsgesetzgebung nicht direkt betroffen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) veröffentlicht weitere Indikatoren zur Arbeitslosigkeit. Diese erfassen die bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren registrierten Arbeitslosen und bieten den Vorteil, dass die Ergebnisse rasch und in detaillierter Form – insbesondere nach Kantonen – zur Verfügung stehen.

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