Bucher steigert Konzernergebnis um 30%

Bucher-CEO Philip Mosimann.

Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher hat die Ertragskraft trotz negativer Währungseinflüsse weiter verbessert. Besonders bemerkenswert sei der «sehr lebhafte» Geschäftsgang bei Landmaschinen und Ausrüstungen für die Glasbehälterindustrie gewesen. Die Geschäftsergebnisse lagen derweil im Rahmen der Erwartungen. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich die Gruppe insgesamt vorsichtig optimistisch.

Im Geschäftsjahr 2011 hat Bucher auf Stufe EBITDA ein um 16% höheres Betriebsergebnis von 259,9 Mio CHF erwirtschaftet, wie der Maschinen- und Fahrzeugbauer am Donnerstag mitteilte. Der EBIT stieg um 26% auf 190,2 Mio CHF; die entsprechende Marge kletterte auf 8,1%, nach 7,4% im Vorjahr. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 30% auf 127,4 Mio CHF. Das Ergebnis nach Minderheiten lag 31% höher auf 124,7 Mio. Die Dividende soll gemäss Medienmitteilung auf 4,00 von 3,00 CHF je Namenaktie erhöht werden.

Analystenerwartungen erfüllt
Die Ergebnisse des Landmaschinen- und Anlagebauers entsprachen den Erwartungen. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 191,0 Mio CHF und für den Reingewinn nach Minderheiten bei 121,7 Mio. Bereits Anfang Februar hatte die Gruppe den Umsatz gemeldet. Er nahm um 15% auf 2,34 Mrd CHF zu; bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte ergab sich ein Plus von 22%. Der Auftragseingang legte um 17% auf 2,59 Mrd CHF zu. Der Auftragsbestand erhöhte sich per Ende Jahr auf 923 Mio und lag damit 39% über dem Vorjahreswert.

Gute Bedingungen für Landmaschinen

Die freundliche Marktentwicklung habe sich im Berichtsjahr fortgesetzt, heisst es. Besonders bemerkenswert sei der lebhafte Geschäftsgang bei Landmaschinen und Ausrüstungen für die Glasbehälterindustrie gewesen. Auch die Nachfrage nach hydraulischen Systemlösungen habe sich trotz einer Abflachung in der zweiten Jahreshälfte gut entwickelt, so Bucher. Im Berichtsjahr habe Kuhn Group, Buchers grösste Division, von der anziehenden Nachfrage in den Hauptmärkten West-, Zentral- und Osteuropa sowie Nordamerika und Brasilien profitiert. Das Betriebsergebnis nahm hier um 48% auf 115,7 Mio CHF zu. Die Betriebsgewinnmarge verbesserte sich deutlich auf 11,3% von 9,2%.

Der Markt für Kommunalfahrzeuge blieb Bucher zufolge in Westeuropa bei hohem Preis- und Wettbewerbsdruck auf tiefem Niveau überraschend stabil, während sich die Nachfrage nach Ausrüstungen für den Winterdienst leicht belebte. Trotzdem fiel das Betriebsergebnis aufgrund negativer Währungseffekte leicht unter dem Vorjahreswert aus: Es gab um 2,6% auf 26,6 Mio CHF nach.

Negativer Währungseffekt belastet
Die Hauptabsatzmärkte für hydraulische Systemlösungen, besonderes bei Bau- und Landmaschinen, haben sich gemäss Bucher lebhaft entwickelt, obwohl die Dynamik ab dem dritten Quartal auf eine hohe einstellige Wachstumsrate abflachte. Die beiden grossen Schweizer Produktionswerke seien dem starken Schweizer Franken besonders ausgesetzt gewesen. Die negativen Währungseffekte konnten trotz dem hohen Einkaufsvolumen im Euro- und Dollar-Raum und einer vorübergehenden Arbeitszeitverlängerung in den Schweizer Werken nicht ganz kompensiert werden. Deshalb lag das Betriebsergebnis bei Bucher Hydraulics unter dem Vorjahreswert. Der EBIT sank um 5,7% auf 34,8 Mio CHF.

Nachdem die Glasbehälterindustrie Ende 2010 ein Zehnjahrestief überwunden hatte, habe im Berichtsjahr weltweit ein regelrechter Nachfrageboom nach Anlagen und Maschinen zur Herstellung von Glasbehältern eingesetzt, heisst es weiter. Erst gegen Ende des Berichtsjahrs hätten sich Zeichen einer Normalisierung gezeigt. In diesem Umfeld habe Emhart Glass von einem dynamischen Geschäftsgang profitiert. Das Betriebsergebnis vervierfachte sich auf 15,4 Mio CHF.

Positive Tendenzen ersichtlich

Für das Geschäftsjahr 2012 seien die Aussichten wegen der massiven Verschuldung der Industriestaaten in Europa und den USA sowie der Instabilität des Euroraums mit Unsicherheiten behaftet und würden zur Vorsicht mahnen, heisst es in der Medienmitteilung. Andererseits seien auch positive Tendenzen in den Absatzmärkten ersichtlich. Insgesamt ist der Konzern vorsichtig optimistisch: Er erwartet eine Verbesserung von Umsatz, Betriebs- und Konzernergebnis. (awp/mc/upd/ps)

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