Bucher Industries will deutsche Jetter AG ganz übernahmen

Philip Mosimann, CEO Bucher Industries.

Niederweningen – Bucher Industries hat ein freiwilliges Übernahmeangebot zum Kauf aller Aktien der Jetter AG, Ludwigsburg, Deutschland angekündigt. Bucher beabsichtigt demnach, den Aktionären der Jetter AG ein freiwilliges, öffentliches Übernahmeangebot zu einem Preis pro Aktie von Euro 7.00 zu unterbreiten. Bucher hält seit 2005 eine Beteiligung an der Jetter AG, zuletzt von knapp 30%. Jetter  generierte in den letzten zwei Jahren rund 50% ihres Umsatzes mit Unternehmen des Bucher Konzerns, heisst es dazu in einer Mitteilung vom Montag. Bucher Industries plant, die Kompetenz von Jetter auf dem Gebiet der Automatisierungslösungen zu stärken. Ziel ist, sämtliche Aktien der Jetter AG zu erwerben. Aufsichtsrat und Vorstand der Jetter unterstützen das Übernahmeangebot.

Bucher Industries wird das freiwillige, öffentliche Übernahmeangebot über ihre deutsche Tochtergesellschaft Bucher Beteiligungsverwaltung AG lancieren. Die Inhaberaktien der  Jetter AG sind zum Handel im Regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter  Wertpapierbörse zugelassen. Der Angebotspreis von Euro 7.00 pro Inhaberaktie liegt um 70% über dem letzten Preis der Jetter-Aktie vom 6. September 2013 und um 68% über  dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate (XETRA). Das Angebot enthält keine Mindestannahmequote und steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe. Sofort nach Freigabe der Angebotsunterlage durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wird das Übernahmeangebot publiziert.

Wichtiger Partner von Bucher
Die Firma Jetter ist seit 2002 ein wichtiger Partner von Bucher Industries, der nicht nur für die Anlagen zur Formung und Inspektion von Glasbehältern von Emhart Glass elektronische Steuerungen entwickelt und herstellt, sondern auch die Elektronik für Kommunalfahrzeuge von Bucher Municipal liefert. Jetter erwirtschaftete im Durchschnitt der letzten beiden Geschäftsjahre rund 50% ihres Umsatzes mit dem Bucher Konzern, wobei der grösste Teil auf Umsätze mit der Division Emhart Glass entfiel. Mit ihrer Tätigkeit in einem breiten Markt und ihrer führenden Technologie hat sich Jetter als geeigneter Partner für Bucher qualifiziert, die selber nicht auf dem Gebiet der elektronischen Automation tätig ist.

Jetter-Aufsichtsrat und -Vorstand unterstützen Übernahmeangebot
Mehrere institutionelle Aktionäre, die zusammen ein Aktienpaket von 12.8% halten, haben sich verpflichtet, ihre Aktien Bucher nach Publikation des öffentlichen Angebots anzudienen, womit der Bucher Aktienanteil an Jetter AG auf 42.8% steigen würde. Der Gründer des  Unternehmens, Martin Jetter, hat sich auf ausdrücklichen Wunsch von Bucher bereit erklärt, sein Aktienpaket im Umfang von 9,6% des Aktienkapitals der Jetter AG nicht zu verkaufen. Diese Bereitschaft ist Ausdruck für die hohe Wertschätzung und das grosse Vertrauen  zwischen dem Gründer und Bucher, unterstreicht den Willen zur weiteren partnerschaftlichen Zusammenarbeit und gibt Stabilität für die Kunden und Mitarbeitenden. Martin Jetter wird sich auch in Zukunft für die kontinuierliche Entwicklung der Jetter AG einsetzen und dabei sein fundiertes Wissen und die langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik einbringen. Aufsichtsrat und Vorstand der Jetter AG sind einstimmig zu dem Ergebnis  gelangt, dass das Übernahmeangebot im besten Interesse der Firma Jetter sowie der Aktionäre, Mitarbeitenden und Kunden liegt. In der zwischen Jetter und Bucher Industries abgeschlossenen Transaktionsvereinbarung haben sie entsprechend erklärt, das Übernahmeangebot nach besten Kräften zu unterstützen.

Übernahmeangebot beläuft sich auf rund 23 Mio Euro
Die Jetter AG hat insgesamt 3 241 061 Aktien ausgegeben. Der Angebotspreis von EUR 7.00 pro Aktie entspricht einer Bewertung von rund EUR 23 Mio. Ohne Berücksichtigung des Aktienanteils des Gründers Martin Jetter und des bestehenden Aktienpakets von Bucher beträgt der Kaufpreis für die ausstehenden Inhaberaktien der Jetter AG insgesamt rund EUR 14 Mio.

Die Jetter AG soll dem Bucher Geschäftsbereich Bucher Specials zugeordnet und hier selbstständig sowie unabhängig von den Divisionen des Bucher Konzerns weitergeführt  werden. Wie bisher soll die Führungs- und Ergebnisverantwortung beim Vorstand und Aufsichtsrat der Jetter AG liegen. Als langfristig orientierter industrieller Partner beabsichtigt Bucher Industries, die Firma Jetter mit Know-how und finanziellen Mitteln bei der notwendi-gen Steigerung der operativen Effizienz und Profitabilität, dem Ausbau der hohen, technologischen Kompetenz sowie bei der Stärkung der Marktposition mit Drittkunden zu unterstützen. Bei Investitionen würde die Firma Jetter zudem von der soliden finanziellen Lage des Bucher Konzerns profitieren.

Christian Benz löst Martin Jetter
Bucher Industries legt sehr hohen Wert auf die Kontinuität der Führung. Gemeinsam sehen Bucher und der Aufsichtsrat von Jetter folgende Änderungen in der Führung vor: Martin Jetter, der seit 2006 auch die Division Emhart Glass von Bucher Industries leitet, beabsichtigt, als Vorstandsvorsitzender der Jetter AG zum 31. Dezember 2013 zurückzutreten. Seine Nachfolge als Vorstandsvorsitzender soll Christian Benz antreten, Günter Eckert bleibt Finanzvorstand und Dr. Michael Oltmanns Vorsitzender des Aufsichtsrats. Martin Jetter sowie ein Vertreter von Bucher sollen neu im Aufsichtsrat Einsitz nehmen. Kurt Hauser und Theo Frank haben sich bereit erklärt, auf ihre Mandate im Aufsichtsrat im Interesse der Jetter AG zu verzichten.  (Bucher/mc/ps)

 

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