Bucher mit mehr Bestellungen und Umsatz nach neun Monaten

Philip Mosimann, CEO Bucher Industries. (Foto: Bucher)

Niederweningen – Der Maschinen- und Anlagenproduzent Bucher Industries hat in den ersten neun Monaten 2014 mehr Bestellungen erhalten und mehr Umsatz generiert als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Während das organische und währungsbereinigte Wachstum des Auftragseingangs im dritten Quartal vor allem wegen der rückläufigen Entwicklung in der grössten Division Kuhn Group negativ war, verblieb das Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der bremsende Effekt durch den Währungseinfluss belief sich sowohl für die Bestellungen als auch für den Umsatz auf jeweils gut 2%. Der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Der Auftragseingang wurde um 2,1% auf 2,00 Mrd CHF und der Umsatz um 5,7% auf 2,12 Mrd gesteigert. Bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseffekte erhöhte sich der Bestellungseingang um 0,5% und der Umsatz um 4,5%.

Gegenüber den bereinigten Wachstumsraten von 6,1% beim Auftragseingang und 4,3% beim Umsatz nach sechs Monaten ergibt sich damit für das dritte Quartal eine Abflachung vor allem im Bestellungseingang, wogegen das Wachstumstempo beim Umsatz gehalten wurde. Der Auftragsbestand lag Ende September mit 736,5 Mio CHF um 5% über dem Stand von Ende Juni, wie das Unternehmen am Montag mitteilt.

Kuhn Group kämpft mit sinkenden Preisen im Ackerbau
Die Märkte hätten sich unterschiedlich entwickelt, heisst es zum Geschäftsgang. In Westeuropa habe sich die Konjunktur auch wegen der politischen Unruhen in Osteuropa und im Nahen Osten abgekühlt. Dank der global abgestützten Präsenz habe dies den Konzern jedoch nicht wesentlich tangiert. In Amerika blieb die Stimmung weiterhin freundlich, während Asien auf tiefem Niveau verharrte.

Insgesamt hätten Auftragseingang und Umsatz weiter zugelegt, obwohl die Nachfrage im Hauptmarkt Landmaschinen rückläufig gewesen sei. Dank der starken Position in der Milch- und Fleischproduktion sowie dank der guten geografischen Abdeckung habe sich indes die grösste Division Kuhn Group besser als der Markt behauptet.

Diese Kuhn Group, also die Division für Landmaschinen, verzeichnete über neun Monate gesehen ein bereinigtes Minus von 5,0% auf 870,1 Mio CHF für den Auftragseingang und von 2,4% auf 986,7 Mio beim Umsatz. Der gute Geschäftsgang in den erwähnten Geschäftsfeldern Milch- und Viehwirtschaft vermochte den Rückgang beim Ackerbau nicht zu kompensieren. Die Einkommen der Landwirte im Ackerbau hätten wegen deutlich gesunkener Preise für Soja, Mais und Weizen weltweit abgenommen. Die Integration der im vergangenen März übernommenen Kuhn-Montana in Brasilien verkaufe planmässig.

Die Division für Kommunalfahrzeuge, Bucher Municipal, erhöhte den Bestellungseingang um knapp 14% auf 311,3 Mio CHF und den Umsatz um gut 17% auf 296,0 Mio, dies trotz der Sparmassnahmen der öffentlichen Hand in den wichtigsten Märkten Europas sowie Australien. Für das starke Plus ist vor allem ein im vergangenen März eingegangener Grossauftrag der Stadt Moskau über 53 Mio CHF verantwortlich. Davon seien bis Ende September Fahrzeuge und Geräte im Wert von 46 Mio CHF geliefert und bezahlt worden.

Ausblick unverändert
Die Division Hydraulics erreichte beim Auftragseingang mit 370,2 Mio CHF ein bereinigtes Plus von gut 10%. Der Umsatz zog um 6,2% auf 364,9 Mio an, dies vor allem dank der guten Entwicklung der hydraulischen Systemlösungen in den Hauptmärkten Europa und Nordamerika in den Segmenten Baumaschinen und Industriehydraulik.

Die Division Emhart Glass verzeichnete ein Minus von 2,8% auf 265,3 Mio CHF bei den Bestellungen, der Umsatz kletterte dagegen um knapp 13% auf 263,6 Mio. Die kleinste Division, Bucher Specials, verzeichnete einen Rückgang des Auftragseingangs von 0,7% auf 219,1 Mio, wogegen sich der Umsatz um 9,1% auf 238,9 Mio CHF erhöhte. Die im ersten Halbjahr 2014 von der Jetter AG umgesetzten Kostensparmassnahmen würden im zweiten Halbjahr bereits Wirkung zeigen, heisst es dazu. Bucher hatte die Mehrheit an Jetter im vergangenen Jahr übernommen.

Für das Gesamtjahr 2014 wird die bisherige Guidance bestätigt. Demnach wird eine Zunahme des Umsatzes bei einer moderaten Abnahme der Profitabilität im Vergleich zum Rekordwert von 2013 erwartet. Bucher Industries rechnet nicht mit einer grundsätzlichen Änderung des makroökonomischen Umfelds im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres. (awp/mc/ps)

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